Ruebenkraut
28.03.2001, 01:21
Berlinale, es war das Jahr mit dem Film 'Stammheim' (1984?), die Lollo war Präsidentin der Jury. Ich wollte mir einen Film im Wettbewerb anschauen (ich weiß nicht mehr welcher es war). Er lief nachmittags im Delphi, damals das Hauptwettbewerbskino. Im Delphi gibt es (für die Nichtberliner) zwei durch einen Zwischengang geteilte Sitzreihengruppen. Also zwischen etwa Reihe fünfzehn und sechzehn gibt es erstklassige Beinfreiheit und beste Sicht. Da setzte ich mich also hin, weil ich ziemlich lange Beine habe.
Allerdings war diese ganze Reihe sozusagen gewohnheitsrechtlich für die Mitglieder der Jury reserviert, wie mir sogleich ein Berlinale Mitarbeiter bekundete. Es war aber, wie sich herausstellte, der Fehler dieses Menschen, denn es wäre seine Aufgabe gewesen, die Reservierung durch Schilder, die er dann gleich auf den restlichen Plätzen der Reihe verteilte, rechtzeitig deutlich zu machen. Da mittlerweile alle guten Plätze des Kinos belegt waren, beschloss ich, nur ein paar Plätze zur Seite zu rücken, und es darauf ankommen zu lassen. Es wurde dunkel, immer noch keine Jury. Der Film begann, immer noch keine Jury. Nach ca. fünf Minuten betrat ein Pulk von etwa zehn Leuten den Saal und setzte sich geräuschvoll in meine Reihe. Aber zum Glück: Ich musste nicht wegrücken, denn es war nur ein Teil der Jury gekommen. Neben mir saß eine stark parfümierte, aufgetakelte Frau, deren identität ich nicht ausmachen konnte, die mir aber irgendwie fehl am Platze schien. Solche Leute trifft man normalerweise nicht im Kino (höchstens auf der Leinwand). Sie schnaubte an einigen Stellen des Films, um ihre Missachtung zu verdeutlichen. Erst als es hell wurde, erkannte ich sie als die Jurypräsidentin, die überall in den Medien abgebildet war - ich war mächtig stolz, neben ihr gesessen zu haben. Als sie dann später den Stammheim Film runtermachte und sich von der Preisverleihung an einen 'politischen' Film distanzierte, schämte ich mich eher...
Allerdings war diese ganze Reihe sozusagen gewohnheitsrechtlich für die Mitglieder der Jury reserviert, wie mir sogleich ein Berlinale Mitarbeiter bekundete. Es war aber, wie sich herausstellte, der Fehler dieses Menschen, denn es wäre seine Aufgabe gewesen, die Reservierung durch Schilder, die er dann gleich auf den restlichen Plätzen der Reihe verteilte, rechtzeitig deutlich zu machen. Da mittlerweile alle guten Plätze des Kinos belegt waren, beschloss ich, nur ein paar Plätze zur Seite zu rücken, und es darauf ankommen zu lassen. Es wurde dunkel, immer noch keine Jury. Der Film begann, immer noch keine Jury. Nach ca. fünf Minuten betrat ein Pulk von etwa zehn Leuten den Saal und setzte sich geräuschvoll in meine Reihe. Aber zum Glück: Ich musste nicht wegrücken, denn es war nur ein Teil der Jury gekommen. Neben mir saß eine stark parfümierte, aufgetakelte Frau, deren identität ich nicht ausmachen konnte, die mir aber irgendwie fehl am Platze schien. Solche Leute trifft man normalerweise nicht im Kino (höchstens auf der Leinwand). Sie schnaubte an einigen Stellen des Films, um ihre Missachtung zu verdeutlichen. Erst als es hell wurde, erkannte ich sie als die Jurypräsidentin, die überall in den Medien abgebildet war - ich war mächtig stolz, neben ihr gesessen zu haben. Als sie dann später den Stammheim Film runtermachte und sich von der Preisverleihung an einen 'politischen' Film distanzierte, schämte ich mich eher...