dillscher
15.03.2001, 10:40
Man kennt das, man sitzt irgendwo, denkt an nichts Besonderes, amüsiert sich über Passanten und andere ... und plötzlich ist man mitten im Weltgeschehen: Ein Prominenter erscheint!
Kurze Zeit nach meinem Abitur war ich mit Freunden in Garmisch-Partenkirchen, vor allem bekannt wegen seiner Reha-Kliniken, in der eine Freundin zum Kuraufenthalt weilte. Den ersten Abend in Garmisch hatten wir standesgemäß verbracht und uns im örtlichen Biergarten an der Maß gelabt, bevor Thomas, mein Kumpan, und ich uns auf einer frischen Sommerwiese zur Ruhe betteten. Des Morgens von einer neugierigen Hummel geweckt, machten wir uns unter Glockengeläut und der Begleitung einiger frommer Schwestern taumelnden Schrittes auf den Weg zurück zur Klinik, um dort unsere Freundin zu erwarten. Wegelagerern gleich kampierten wir auf dem Bürgersteig und harrten der Dinge. Zum Zeitvertreib, es war noch nicht acht Uhr morgens, erfreuten wir uns an den Einparkkünsten der verschiedensten Menschen, die ebenso die Klinik zu besuchen wünschten. Es gab vielerlei zu sehen, ältere Damen, die mit einem Opel Astra eine überdimensionale Parklücke zu treffen suchten, um dann doch den Rückzug anzutreten, aber auch dynamische junge Männer, die mit gehörigem Schwung zielsicher ihr Gefährt versenkten. Um die Wettbewerbsbeiträge entsprechend zu würdigen, zollten wir lautstarken Beifall je nach Erfolg der Kandidaten. Die Siegreichen verließen stolzen Hauptes die Arena der Straße, die minder Erfolgreichen würdigten uns mehr oder weniger pikiert keines Blickes, was uns aber in unserem Eifer nicht hinderte, unsere Bewertung fortzusetzen.
Mittlerweile hatten wir auch einige Schilder zurechtgemacht, auf denen wir unsere Punktwertungen ähnlich dem Eiskunstlauf zum besten gaben. Zu ihrem ersten Einsatz gelangten sie bald: Ein nagelneuer Mercedes S-Klasse mit Hamburger Kennzeichen bog um die Ecke, fuhr mit gehörigem Tempo die Straße entlang und steuerte geradewegs auf eine sich weit öffnende Parklücke in unserer unmittelbaren Nähe zu. Es schien uns ein Meister der Fahrkunst zu sein, der hier so gehörigen Anlauf nahm und die Gerüchte über eine Einparkhilfe im Mercedes steuerten ein Übriges zu unserem unbedingten Vertrauen in ein Gelingen dieses Manövers bei. Fest entschlossen bahnte sich der Mercedes seinen Weg und ... schrammte mit einem gotterbärmlichen Kreischen am Bordstein entlang, der die Felge in gehörige Mitleidenschaft zog, um letztlich in bedauernswerter Schrägstellung einen Großteil der Straße zu blockieren. Unsere Schilder mit der 1 klappten nach unten und es war nur noch die 0 als Bewertung verblieben. Der Fahrer bewies Größe, er korrigierte nicht, stieg aus, lief um das Auto herum auf die Klinik zu und sah ... zwei vor Lachen gekrümmt am Bordstein lungernde Gestalten, die immer wieder zu ihm aufsahen, ohne ihn wohl recht zu erkennen. Mißmutig drehte sich der Gentleman um und ging seiner Wege. Es war ... Howard Carpendale, wie wir beiden Ex-Abiturienten nach ungläubigem Nachfragen bestätigt bekamen.
Kurze Zeit nach meinem Abitur war ich mit Freunden in Garmisch-Partenkirchen, vor allem bekannt wegen seiner Reha-Kliniken, in der eine Freundin zum Kuraufenthalt weilte. Den ersten Abend in Garmisch hatten wir standesgemäß verbracht und uns im örtlichen Biergarten an der Maß gelabt, bevor Thomas, mein Kumpan, und ich uns auf einer frischen Sommerwiese zur Ruhe betteten. Des Morgens von einer neugierigen Hummel geweckt, machten wir uns unter Glockengeläut und der Begleitung einiger frommer Schwestern taumelnden Schrittes auf den Weg zurück zur Klinik, um dort unsere Freundin zu erwarten. Wegelagerern gleich kampierten wir auf dem Bürgersteig und harrten der Dinge. Zum Zeitvertreib, es war noch nicht acht Uhr morgens, erfreuten wir uns an den Einparkkünsten der verschiedensten Menschen, die ebenso die Klinik zu besuchen wünschten. Es gab vielerlei zu sehen, ältere Damen, die mit einem Opel Astra eine überdimensionale Parklücke zu treffen suchten, um dann doch den Rückzug anzutreten, aber auch dynamische junge Männer, die mit gehörigem Schwung zielsicher ihr Gefährt versenkten. Um die Wettbewerbsbeiträge entsprechend zu würdigen, zollten wir lautstarken Beifall je nach Erfolg der Kandidaten. Die Siegreichen verließen stolzen Hauptes die Arena der Straße, die minder Erfolgreichen würdigten uns mehr oder weniger pikiert keines Blickes, was uns aber in unserem Eifer nicht hinderte, unsere Bewertung fortzusetzen.
Mittlerweile hatten wir auch einige Schilder zurechtgemacht, auf denen wir unsere Punktwertungen ähnlich dem Eiskunstlauf zum besten gaben. Zu ihrem ersten Einsatz gelangten sie bald: Ein nagelneuer Mercedes S-Klasse mit Hamburger Kennzeichen bog um die Ecke, fuhr mit gehörigem Tempo die Straße entlang und steuerte geradewegs auf eine sich weit öffnende Parklücke in unserer unmittelbaren Nähe zu. Es schien uns ein Meister der Fahrkunst zu sein, der hier so gehörigen Anlauf nahm und die Gerüchte über eine Einparkhilfe im Mercedes steuerten ein Übriges zu unserem unbedingten Vertrauen in ein Gelingen dieses Manövers bei. Fest entschlossen bahnte sich der Mercedes seinen Weg und ... schrammte mit einem gotterbärmlichen Kreischen am Bordstein entlang, der die Felge in gehörige Mitleidenschaft zog, um letztlich in bedauernswerter Schrägstellung einen Großteil der Straße zu blockieren. Unsere Schilder mit der 1 klappten nach unten und es war nur noch die 0 als Bewertung verblieben. Der Fahrer bewies Größe, er korrigierte nicht, stieg aus, lief um das Auto herum auf die Klinik zu und sah ... zwei vor Lachen gekrümmt am Bordstein lungernde Gestalten, die immer wieder zu ihm aufsahen, ohne ihn wohl recht zu erkennen. Mißmutig drehte sich der Gentleman um und ging seiner Wege. Es war ... Howard Carpendale, wie wir beiden Ex-Abiturienten nach ungläubigem Nachfragen bestätigt bekamen.