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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ligeti, Gyoergy



nejteit
12.03.2001, 21:48
neben mir sitz ein freund und diktiert: (sag was!): 'im wiener konzerthaus war das. ein wien modern konzert. ans programm kann ich mich nicht mehr erinnern, aber wahrscheinlich wurde ligeti gespielt, ja: vox eterna. irgendwann anfang der 90er. in der pause bin aufs klo gegangen, und wer pinkelt neben mir im pissoir? der meister hoechstselbst! das war super.' (mehr details sind ihm nicht und nicht zu entlocken)

Tex Rubinowitz
12.03.2001, 22:40
Abgelosed alle beide, aber volle Kanne!
PS Sinkt zum Gurkenglasboden und schiebt die andern grossen Beiträge hoch, bitte
(Beitrag wurde von Tex Rubinowitz am 12.03.2001 um 21:43 Uhr bearbeitet.)

Poser Rosenberg
12.03.2001, 23:25
Dazu fällt mir folgender Witz ein: Ein kleiner und ein großer Mann stehen nebeneinander am Pissoir. Sagt der große Mann: 'He, Kleiner! Was zwinkerst du denn so? Bist du etwa schwul?' Sagt der Kleine: 'Nein, es spritzt nur so!' An diesen Witz mußte Ligeti in der o.g. Situation natürlich auch denken - und sich nach der Pause, in den Konzertsaal zurückgekehrt, mächtig zusammennehmen, um nicht - während der Aufführung seines eigenen Stückes! - lauthals loszuprusten.
(Beitrag wurde von Poser Rosenberg am 12.03.2001 um 22:26 Uhr bearbeitet.)

nejteit
13.03.2001, 02:25
'schiessen sie nicht auf den pianisten: der mann tut sein bestes.' - aber ansonsten: gern doch

Poser Rosenberg
13.03.2001, 09:56
Naja, das stimmt nun allerdings auch wieder.
(Beitrag wurde von Poser Rosenberg am 13.03.2001 um 09:18 Uhr bearbeitet.)

clarissa rodde
14.06.2001, 20:54
Wieso? Das lauthalse Losprusten steht doch in der Partitur. Takt 853. Allerdings nicht für den Komponisten, sondern für den 2. Oboisten.

Klede
03.03.2002, 07:13
Ligeti habe ich auch mal gesehen, ein unglaublich redseliger Mensch. Es waren die Bremer Mathematiktage, von Heinz-Otto Peitgen organisiert; Peitgen soll ja angeblich Vorbild gewesen sein fuer Jeff Goldblum in Jurassic Park, aber egal.

Jedenfalls sass ich irgendwann mit ein paar Freunden in einem kleinen Konzertsaal; ueber der Buehne wurden Diashows von Mandelbrotschen Apfelmaennchen und anderen Chaostheoriepostermustern gezeigt, waehrend auf der Buehne Ligeti stand und von Peitgen befragt wurde. Ligeti war sehr, sehr gespraechig, wollte gar nicht aufhoeren mit dem Reden. Irgendwann holte er dann aber zu lange Luft und Peitgen konnte schnell einwerfen, dass es jetzt aber an der Zeit sei, Ligetis Werke sprechen zu lassen, weil Musik ja auch spraeche, nicht nur musiziere, genau so wie die Mathematik einem auch zusingen koenne und Zahlen ja auch sehr schoen seien, wie man an der Diashow da oben erkennen koenne, die ein praechtiges Beispiel sei fuer die unvorhersehbare und doch atemberaubende Logik, die sowohl den Musiker wie den Mathematiker vorantreibe in andere, uns unzugaengliche Gefilde, aus denen sie uns dann kleine Musikstuecke oder Diashows schicken, die uns einen Einblick gewaehren in die Welt der die Welt regierenden Gesetze.

Was folgte waren von Ligeti geschriebene und von einer huebschen Japanerin gespielte Cembalostuecke. Gleich zu Anfang machte ich den Fehler, meinem lachanfallanfaelligen Freund einen albernen Cembalowitz zuzufluestern. Innerhalb einer Minute waren sowohl er als auch ich kichernde, prustende Wracks; mein Bauch schmerzte, mir liefen Lachtraenen ueber's Gesicht. In der Pause setzte er sich drei Sitze von mir weg, aber ich spuerte, wie die ganze Sitzreihe wackelte von seinem unaufhoerlichen Lachkrampf und musste selbst wieder mitkichern.

Es war ein schoenes Konzert, wir hatten viel Spass, Ligeti selbst hoerte seinen eigenen Stuecken sehr aufmerksam zu und trug am Ende des Konzertabends ein sehr grosses Laecheln im Gesicht, er war anscheinend zufrieden. Ich hatte am naechsten Tag schlimmen Bauchmuskelkater.

Mr. Knister
04.03.2002, 10:26
Klede, würden Sie den Cembalowitz mitteilen?
N.B.: Ich habe den Hausflur voller Ligeti-Partiturseiten hängen. Ich liebe ihn. Die Klogeschichte ist bescheuert.

slowtiger
04.03.2002, 12:29
Wencelslav Cembalowicz, genau, der. Wo wohnt der jetzt eigentlich?

camilla
05.03.2002, 14:13
harnoncourt ist operiert worden! - ach was?! - ja, mit historischen instrumenten!

bitte lachen sie jetzt!

danke

Mr. Knister
05.03.2002, 14:20
Liebeste camilla,

der ist gut, rsp. war es - vor so 20, 25 Jahren. Heute lässt sich N.H. vorzugsweise mit High-tech-Gerät operieren. Das heißt: er dirigiert Mahler und Bruckner. Ganz modern. Das ist gut so; und dass er die hysterische Aufführungspraxis hinter sich gelassen hat, das ist noch viel besser.

Immer Ihr K.

P.S.: Der Cembalowitz, lieber Klede - wo bleibt er?

Klede
05.03.2002, 14:57
Mr. Knister, den Cembalowitz habe ich vergessen. Aber lustig war er, das weiss ich noch.

Mr. Knister
05.03.2002, 15:09
Wie schade, mein Lieber. Trotzdem danke.