Venus
12.02.2001, 23:15
Drei Geschichten aus Hollywood- ganz frisch, letzte Woche erlebt und -logisch - sehr höflich (feig, verklemmt ) paparazzimässig reagiert.
1) Eddie Murphie.
Ich trabe/fahre so durch L.A. und denke mir, na, was könnte ich noch sehen? Ach ja, da war ja noch so eine mexikanische Folkloreecke. Mal sehen, ob ich die finde. Parke mich 30 min. später um die Ecke ein und versuche möglichst locker die angesagte Strasse runterzuschlendern. Und so zu tun, als ob ich die Einheimischeste aller Einheimischen hier bin. ( Mach ich im Ausland immer.) Die Mexikaner in dieser Strasse sind irgendwie anders als ich sie mir vorgestellt hatte. Sie stehen ziemlich starr am Gehsteig rum und tun eigentlich nichts. Einige Frauen haben Kinderwägen mit Plastikpuppen drin. Einige Jugendliche schlecken Eis aus Plastik (?). Eigenartig, denke ich mir, und dann haben sie so viele Handys und Walkie Talkies. Was ist denn nur los mit den Mexikanern. Dauernd fragt mich wer, ob ich eine ID hätte oder irgendeinen ³Passã- na klar habe ich einen Pass, das hat doch jeder Ausländer hier. Also schlendere ich etwas irritiert weiter und da bemerke ich es - hier wird ein Film gedreht!! Ach ja, und die Mexikaner sind alle Statisten, die den ganzen Tag hier ³streetlifeã vorspielen sollen. Alles klar, nur wo ist der Hauptdarsteller?
Auf der anderen Strassenseite stehen dicke Filmautos. Licht, Regie, Garderobe, usw... und um einen grindigen Strassenkreuzer herum stehen 20 Leute mit dem ganzen Zeug, das man braucht um einen ordentlichen Cinemascopefilm zu produzieren. Ich bleibe stehen und starre rüber. Ein Typ mit Funkgerät verscheucht mich und meint, ich solle einfach gehen, oder mich bewegen, nur ja nicht hinschauen. Verdammt, da sieht man mal hautnah eine Filmszene und darf nicht hinschaunen weil man unfreiwillig Statist ist. Aber mit extrem verdrehten Augen geht es irgendwie. Aus dem Auto springt Eddie Murphie. Gangstermäßig. Lederjacke, Stiefel, Sonnenbrille. Er wirft einem Typen etwas zu - wohl Îne Waffe oder ein geheimes Dokument. Na, jedenfalls rennen sie dann gleich los und in den nahegelegenen Park hinein. Was im Film wie eine einsame Verfolgungsszene in einem mexikanischen Viertel aussieht ist in Wirklichkeit so ähnlich wie der Wien Marathon. Das ganze Team läuft einen Meter dahinter, mit Licht, Mikros und Kamera . Und da es so schön ist, drehen sie das gleich zigmal. Wunderbar. Ich hab mich hinter einer mexikanischen Mangoverkäuferin aufgestellt und tue so als ob ich esse.
2) Harrison Ford.
Auf dem Weg zur UCLA verfahre ich mich. Statt links vom Sunset abzubiegen und in den Parkplatz rein, fahre ich eine zu weit und muss umdrehen. Keine U-turn Möglichkeit und so bleibt mir nur der Weg nach rechts in das feine Beverly Hills oder wie die Gegend nördlich vom Sunset heisst, übrig. Man fährt durch ein dickes Rittertor und fühlt sich äußerst uneingeladen, jedenfalls unerwünscht und irgendwie illegal und ärmlich. Es ist grün und reich hier. Bäume so groß wie in Kanada, Villen die man nur als ferne Silhoutten erkennen kann und ein Jaguar nach dem anderen, dazwischen 10 m lange, verdunkelte Limousinen preschen vorbei. Endlich eine Sackgasse zum Umdrehen und als ich das Auto gewendet habe, kommen drei Jogger hinter mir her und überholen mich. Die Männer sehen auch so aus wie Eddie Murphie - schwarz, Sonnenbrillen, Kappen und Funkgeräte. Der in der Mitte hat nur eine Kappe. Er ist etwas kleiner, kleiner als ich dachte und es ist Harrsion Ford......Das Auto stirbt mir sofort ab. Ich bleibe stehen und starre ihnen hinterher. HF trägt ein blaues T-Shirt, kurze Hosen und weisse Adidas. Seine Beine sind muskulös und gut, aber er ist höchstens 180groß. Was tun? Rausrennen und um ein Autogramm bitten? Einen Unfall verursachen, Selbtsmord vortäuschen. Sinnlose Gedanken und letztendlich nur eine Art Leichenstarre.
Sie biegen um die Ecke und das wars. Er hat mich sicher nichtmal wahrgenommen. Aber so ist das, wenn man HP ist.
3) Uschi Obermaier.
Die Dame war mal die Gefährtin von Rainer Langhans in der berühmten Berliner Kommune 1 oder so und ein freizügiges, deutsches Fotomodell in den Sechzigerjahren. Heute macht sie Ethno-Schmuck und lebt in L.A. Ihre Freundin Mele ist auch meine Freundin. Und so hätte ich sie ja eigentlich sehen können, denn sie wollte letzten Sonntag Krautknödel kochen. Nur leider war ich sonntags ganz woanders und so verpasste ich sie um Haaresbreite. Montags kam ich zum Frühstück zu Mele und sah noch die ungewaschenen Teller. Und aus lauter perversem Paparizissmus wusch ich einen Teller ab, und dachte bei mir, den hat sicher Uschi abgeleckt...
1) Eddie Murphie.
Ich trabe/fahre so durch L.A. und denke mir, na, was könnte ich noch sehen? Ach ja, da war ja noch so eine mexikanische Folkloreecke. Mal sehen, ob ich die finde. Parke mich 30 min. später um die Ecke ein und versuche möglichst locker die angesagte Strasse runterzuschlendern. Und so zu tun, als ob ich die Einheimischeste aller Einheimischen hier bin. ( Mach ich im Ausland immer.) Die Mexikaner in dieser Strasse sind irgendwie anders als ich sie mir vorgestellt hatte. Sie stehen ziemlich starr am Gehsteig rum und tun eigentlich nichts. Einige Frauen haben Kinderwägen mit Plastikpuppen drin. Einige Jugendliche schlecken Eis aus Plastik (?). Eigenartig, denke ich mir, und dann haben sie so viele Handys und Walkie Talkies. Was ist denn nur los mit den Mexikanern. Dauernd fragt mich wer, ob ich eine ID hätte oder irgendeinen ³Passã- na klar habe ich einen Pass, das hat doch jeder Ausländer hier. Also schlendere ich etwas irritiert weiter und da bemerke ich es - hier wird ein Film gedreht!! Ach ja, und die Mexikaner sind alle Statisten, die den ganzen Tag hier ³streetlifeã vorspielen sollen. Alles klar, nur wo ist der Hauptdarsteller?
Auf der anderen Strassenseite stehen dicke Filmautos. Licht, Regie, Garderobe, usw... und um einen grindigen Strassenkreuzer herum stehen 20 Leute mit dem ganzen Zeug, das man braucht um einen ordentlichen Cinemascopefilm zu produzieren. Ich bleibe stehen und starre rüber. Ein Typ mit Funkgerät verscheucht mich und meint, ich solle einfach gehen, oder mich bewegen, nur ja nicht hinschauen. Verdammt, da sieht man mal hautnah eine Filmszene und darf nicht hinschaunen weil man unfreiwillig Statist ist. Aber mit extrem verdrehten Augen geht es irgendwie. Aus dem Auto springt Eddie Murphie. Gangstermäßig. Lederjacke, Stiefel, Sonnenbrille. Er wirft einem Typen etwas zu - wohl Îne Waffe oder ein geheimes Dokument. Na, jedenfalls rennen sie dann gleich los und in den nahegelegenen Park hinein. Was im Film wie eine einsame Verfolgungsszene in einem mexikanischen Viertel aussieht ist in Wirklichkeit so ähnlich wie der Wien Marathon. Das ganze Team läuft einen Meter dahinter, mit Licht, Mikros und Kamera . Und da es so schön ist, drehen sie das gleich zigmal. Wunderbar. Ich hab mich hinter einer mexikanischen Mangoverkäuferin aufgestellt und tue so als ob ich esse.
2) Harrison Ford.
Auf dem Weg zur UCLA verfahre ich mich. Statt links vom Sunset abzubiegen und in den Parkplatz rein, fahre ich eine zu weit und muss umdrehen. Keine U-turn Möglichkeit und so bleibt mir nur der Weg nach rechts in das feine Beverly Hills oder wie die Gegend nördlich vom Sunset heisst, übrig. Man fährt durch ein dickes Rittertor und fühlt sich äußerst uneingeladen, jedenfalls unerwünscht und irgendwie illegal und ärmlich. Es ist grün und reich hier. Bäume so groß wie in Kanada, Villen die man nur als ferne Silhoutten erkennen kann und ein Jaguar nach dem anderen, dazwischen 10 m lange, verdunkelte Limousinen preschen vorbei. Endlich eine Sackgasse zum Umdrehen und als ich das Auto gewendet habe, kommen drei Jogger hinter mir her und überholen mich. Die Männer sehen auch so aus wie Eddie Murphie - schwarz, Sonnenbrillen, Kappen und Funkgeräte. Der in der Mitte hat nur eine Kappe. Er ist etwas kleiner, kleiner als ich dachte und es ist Harrsion Ford......Das Auto stirbt mir sofort ab. Ich bleibe stehen und starre ihnen hinterher. HF trägt ein blaues T-Shirt, kurze Hosen und weisse Adidas. Seine Beine sind muskulös und gut, aber er ist höchstens 180groß. Was tun? Rausrennen und um ein Autogramm bitten? Einen Unfall verursachen, Selbtsmord vortäuschen. Sinnlose Gedanken und letztendlich nur eine Art Leichenstarre.
Sie biegen um die Ecke und das wars. Er hat mich sicher nichtmal wahrgenommen. Aber so ist das, wenn man HP ist.
3) Uschi Obermaier.
Die Dame war mal die Gefährtin von Rainer Langhans in der berühmten Berliner Kommune 1 oder so und ein freizügiges, deutsches Fotomodell in den Sechzigerjahren. Heute macht sie Ethno-Schmuck und lebt in L.A. Ihre Freundin Mele ist auch meine Freundin. Und so hätte ich sie ja eigentlich sehen können, denn sie wollte letzten Sonntag Krautknödel kochen. Nur leider war ich sonntags ganz woanders und so verpasste ich sie um Haaresbreite. Montags kam ich zum Frühstück zu Mele und sah noch die ungewaschenen Teller. Und aus lauter perversem Paparizissmus wusch ich einen Teller ab, und dachte bei mir, den hat sicher Uschi abgeleckt...