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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Keitel, Harvey (beginnender Harnstrang mit Querverweisen)



anko
22.01.2001, 18:12
es war an einem freundlichen sommerabend, als meine lebensgefaehrtin b. und ich im berliner cafe florian zu abend assen - genauer, vor dem lokal auf dem breiten gehweg, auf den man alle verfuegbaren stuehle geschleppt hatte.
wir unterhielten uns, b. sass mit dem ruecken zur strasse, ich hingegen ueberblickte sie - als ploetzlich, aus dem halbdunkel der tischchen, die nahe am strassenrand standen, ein kleiner untersetzter herr auftauchte.
im aufstehen stopfte er sich das hemd in die hose, im mund eine schon dreiviertel gerauchte zigarre. mit breitem schritt ging er den schmalen gang zwischen den tischchen entlang in richtung lokaltuere. er laechelte sein typisches laecheln. und schon war er an mir vorueber.
so leer, wie das lokal war, konnte er dort nur eines wollen: pinkeln.
unbesonnen, wie man in einem solchen moment, wenn man einen wirklich verehrten prominenten trifft, ist, sprang ich halb auf - von der wirren idee erfasst, nun auch pinkeln zu gehen, um dann dort, auf dem pissoir - ja, was eigentlich? ihn anzusprechen? mit ihm ueber abel ferrara zu diskutieren? ihm ein autogramm abzuverlangen (vor dem haendewaschen?). ihm das pissoir zu zeigen? ihm das goldene buch der stadt berlin vorzulegen?
im niedersinken wurde mir klar, welche gefahren bewunderung mit sich bringt. als harvey keitel wieder aus dem lokal kam, war ich mit b. wieder ins gespraech vertieft. der meister setzte sich wieder an seinen platz und steckte die erloschene zigarre wieder an.
anko

(Beitrag wurde von anko am 22.01.2001 um 17:13 Uhr bearbeitet.)

tschisi
22.01.2001, 18:39
wärst du mit ihm aufs pissoir gegangen, hätte er vor aufregung vielleicht nicht gekonnt und du wärst mit einer verständnisvollen bemerkung wie: 'machen sie sich nix draus, mr.keitel, passiert mir auch immer wieder', sein rettungsanko in der not gewesen. aus dankbarkeit hätte er dir vielleicht etwas von seinen dicken autos und seinen vielen supermodel-girlfriends abgegeben - vielleicht hätte er dich aber auch aus wut über die plumpe paparrizierung oder aus bloßer (durch sein wieder einmal aufgetretenes pinkel-problem verschärfter) misanthrophie in ein säurebad gesteckt.
man kanns wohl nicht mehr sagen heute, wies gekommen wär damals.

Tex Rubinowitz
22.01.2001, 18:45
Oh Mann, es haeufen sich die Klogeschichten, vielleicht sollte man ueberlegen einen eigenen Harnstrang aufzumachen,
aus dem Kopf erinnere ich mich:
* Ilja Richter -> http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?s=&threadid=10082
* Jonas Almquist (in der sinnloserweise Walter-Moers betitelten Stange) -> http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?s=&threadid=10060
* Die Praesidentin von Island (vergesse immer ihren Namen) -> http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?s=&threadid=10102
* Gottschalk (Vornamen vergessen, aber nicht Thomas) -> http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?s=&threadid=10147
* Clemens Haipel -> http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?s=&threadid=10122
* Bob Dylan -> http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?s=&threadid=10077
* PS: Nicht zu vergessen das Foto von dem, was eine muede Prostata verursacht. In einer der 2 Edwyn-Collins-Ketten, Spalten, Geleise, Trakte, Rillen -> http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?s=&threadid=10058
(Beitrag wurde von anko am 30.01.2001 um 17:40 Uhr bearbeitet.)

Juergen Broemmer
22.01.2001, 20:24
Oh Mann, in einem Harnstrang moechte ich ja nicht so gerne auftauchen.
Doch der Vollständigkeit halber sei hier darauf hingewiesen, dass vor einigen Jahren ein Museumsdirektor aus Ludwigshafen a. Rh. im dortigen Friedrich-Ebert-Park Helmut Kohl beobachtete, der nur notdürftig im Gebüsch verborgen seine Blase entleerte. Aus dem Gebüsch zurück zur ebenfalls Deckung gewährenden Restfamile Kohl keineswegs eilend, wurde er des in der Pfalz nicht unbekannten Museumsmannes gewahr und grüsste jovial erhobenen und nicht etwa schamhaft gesenkten Hauptes.
(Beitrag wurde von Juergen Broemmer am 22.01.2001 um 19:26 Uhr bearbeitet.)

lacoste
22.01.2001, 21:39
Herr Brömmer! Ich bin ja so froh, dass Sie wieder da sind. Die anderen hier erzählen ja nur noch Pinkelgeschichten. Das glaube ich nicht, dass Sie einen kennen, der Kohl gesehen hat, wie er ins Gebüsch pinkelte. Wenn das wahr ist, liefere ich Kohl ans Messer! Den mache ich fertig, daraus mache ich DEN Skandal in Deutschland. Damit mal wieder etwas Abwechslung in die deutsche Skandallandschaft kommt. Dann kann der einpacken. Ach, hat er ja schon. Nein, dass finde ich wirklich lustig. Ein Bekannter von mir war schon mal bei Steffi Stephan, dem ehemaligen Bassisten von Udo Lindenberg auf dem Klo und ich schon mal bei Walter Kempowski.

Juergen Broemmer
22.01.2001, 23:28
Frau Stegemann! Das freut mich, dass Sie mir wieder gut sind nach all den Wirrnissen um meine Abmahnung. Der Zeuge des Kohlschen Entleerungsvorgangs hat übrigens bei mehreren Bunten Abenden mit dieser Geschichte aufgewartet und sie dabei nur unwesentlich variiert. Das spricht meines Erachtens für seine Glaubwürdigkeit, die ansonsten bei Museumsdirektoren nicht unbedingt gegeben ist.

anko
23.01.2001, 12:57
die affinitaet zur schilderung von pinkelszenen im weitesten sinne ist mir auch schon aufgefallen.
da ich ein anhaenger der phaenomenologischen bedeutsamenkeiten bin (haefung aehnlicher erscheinungen) kann ich nicht anders, als dem besondere bedeutung beizumessen: *messmess*
dazu faellt mir ohne umschweife das erlebnis eines muenchner freundes ein, der ebenfalls eine sehr schoene geschichte erzaehlen kann, bei dem ein WC eine zentrale rolle spielt. es gibt auch ein entsprechendes, alles beweisendes bilddokument, die story muss er dann selber erzaehlen. ich morse ihn gleich an.
so long, anko

(Beitrag wurde von anko am 23.01.2001 um 12:17 Uhr bearbeitet.)

Stefan Knecht
23.01.2001, 21:42
ankos 'erlebnis eines muenchner freundes' ist das Folgende:
New York 1996. Jungmanager auf Reisen. Zu Besuch bei Esther Dyson, der weiblichen Ausgabe von Nicholas Negroponte auf Dope. Eine Art Online-Queen, 'everybodies darling', ein fliegendes Adressbuch der weltweiten Internet-Szene, Strippenzieherin, Spin-Doctress usw. Esther Dyson fliegt mehr als mancher Pilot und hat ihren eigenen Kongress (edventure), alle Jahre in einer hübschen Stadt dieser Erde.
Damals, damals fühlte ich mich mehr als geschmeichelt bei IHR eine persönliche Audienz zu erhalten. Warum, das hab« ich vergessen. Irgendwas, was heute keine Rolle mehr spielt. Tempus fungit, wenn juckt schon Internet.
Das Dysonsche Büro ist eine Halbetage in einem namenlosen Wolkenkratzer, das Klo versteckt in einem abseitigen Winkel, hinter Kopierern und Altpapierbergen. Wie auch ihr Büro ein einziger Altpapiercontainer war. Gerade soviel Platz, dass ein Mensch mit aneinanderliegenden Beinen gerade stehen kann. Sie hatte sich zu ihrem Tisch eine kleine Furt gefräst. Der Tisch war ohnehin verschwunden. Unter Papier.
Aufs Klo gemusst. Höchst dringlich, vom vielen Brühkaffee trinken. Das mag der Amerikaner.
Also das Klo.
Am Eingang eine Tastatur mit Ziffernblock.
Einen Zugangscode braucht man dazu. Dann ein windigwinziger Raum, ein Klappfenster und jener grandiose Ausblick auf lower Manhattan, den anko sicherlich einstellen wird ...

8764 war damals der Zugangscode zum Klo von Frau Dyson, nur falls mal jemand dringend ...

-sk.

und hier das belegfoto:
http://www.alles-bonanza.net/forum/gifs/user/estherdysons_klo.jpg
esther dysons klo!

------------------
-sk.
** www.digitalien.org - PGP on demand. **
'JPG for binaries!'
(Beitrag wurde von anko am 25.01.2001 um 16:45 Uhr bearbeitet.)

Tex Rubinowitz
23.01.2001, 22:45
Vom Damenklo des obersten Stockwerks des Hotels Torni in Helsinki (da oben befindet sich eine Bar) kann man an schoenen Tagen nach Tallinn/Estland sehen.
Oder wars das Herrenklo? Ich geh ja selten auf Damenklos.
Lieber auf Behindertenklos, man ist immer allein, es ist sauber, und es gibt keine dummen Klosprueche, aber oben in der Tornibar gibts keine Behindertentoilette.

Stefan Knecht
25.01.2001, 11:35
Einen hab« ich noch, ebenfalls aus Jungmanagertagen.
Das Allerallerschlimmste für ein harndrängendes Männchen ist, neben einem deutlich ranghöheren Alphamännchen am Pissoir zu stehen. So geschehen in Stuttgart, der Konzernzentrale.
Auspacken, konzentrieren ...
ZU TODE ERSCHRECKEN. Weil: ER, das Oberalphatierchen ebenjenes Pissoir betritt, NEBEN MIR STEHT und auch auspackt.
Was tun?
Wichtig: erstmal freundlich grüssen. Im Klo freundlich grüssen ist eine Herausforderung, die der Knigge niemals nicht beschrieb.
Harndrang zurückhalten, Point-of-no-return verschieben? einpacken, gehen, später nochmal? Ausharren.
Entscheidend: wer kann zuerst? Der unausgesprochene Codex ist klar: 'Alphatierchen always first to pee'. Also warten.
Warten.

Warten.
Kann ja dauern, bei älteren Herren.
Pritschel.
Er zuerst, sehr gut.
Tiefe Erleichterung, Schnitt.
Ende Geschichte.

anko
25.01.2001, 12:57
verehrter herr knecht,
willkommen im forum - ich habe ihre beiden geschichten mit hoechstem plaisir gelesen und wollte das auf diesem wege nur bekannt gegeben haben.
der hausmeister

Tex Rubinowitz
25.01.2001, 13:27
Eher nicht so verbreitet:
Das Nichtkoennen bei Bettnaessern.

anko
25.01.2001, 17:12
es ist wie ver-pisst, denn:
eben war ich im berliner cafe einstein und suchte das kellergeschoss auf, dort befinden sich die bequemlichkeiten.
eben vom pinkeln kommend und die haende trocknend geht die tuere auf und herein stuermt ein kleiner, untersetzter mann mit bart, unter dem arm unwirklich viele papiere geklemmt (haengeregister?) und zwaengt sich in die linke der beiden kabinen. was ich noch hoerte war, wie er scheppernd den sitz HOCHklappte - also offensichtlich ein ruecksichtsvoller stehendpinkler.
der name des herren mit dem haengereister unter dem arm: henryk m.(ispellaub) broder
so long, anko
(Beitrag wurde von anko am 25.01.2001 um 16:13 Uhr bearbeitet.)

Tex Rubinowitz
25.01.2001, 17:23
Er wird sich zuerst des Harns entledigt haben, dann des Stuhls, das hatten wir ja schonmal bei Ilja Richter.
Und er bringt sein eigenes Klopapier gleich mit!
Klasse!
PS. Maenner! Nach dem Pinkeln die Haende trocknen, ich versteh Euch nicht, sind Eure Hosenbrueder denn poroes, oder was?
Oder desinfiziert ihr Euch die Haende waehrenddessen, mit dem im Kernstrahl desinfizierenden Urins?

(Beitrag wurde von Tex Rubinowitz am 25.01.2001 um 16:29 Uhr bearbeitet.)

Truthahn
15.03.2001, 16:59
Ein Verweis auf den Beitrag des traurigen Herrn Hanswasheiri ist hier geboten und sei gestattet ( http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?s=&threadid=10261 ), der in schlichten Worten von einer harnstrangmaessig relevanten Begebenheit mit Herrn Goldt reportierte und auf maessiges Interesse stiess.
Weil er im falschen Strang war!
Prostata!
Truthahn
(Beitrag wurde von anko am 15.03.2001 um 16:46 Uhr bearbeitet.)

Tex Rubinowitz
15.03.2001, 17:08
Wir haben ihn traurig gemacht. Vielleicht ist er ja ein fröhlicher Herr. Ausserdem ist er Schweizer. Schweizer hatten wir hier noch nicht. Wer weiss, vielleicht kann man ja einen Schweizer irgendwann mal brauchen. Also bitte in Zukunft etwas höflicher zu Hans Washeiri.

anko
15.03.2001, 17:48
kleine zwischenbemerkung: fragt sich hier niemand, warum wir ploetzlich so viel neuzugaenge haben? lauter interessante menschen - warum finden die zu uns? hat irgendjemand eine theorie? sogar den ausschnitt des presseerzeugnisses, das das herbeifuehrte?
der hausmeister

Wilfried Wieser
15.03.2001, 22:12
kleine Zwischenantwort: keine Theorie, kein Presseerzeugnis, aber einen konkreten Zugangspfad: ich wurde durch die Lektüre der Phettberg Chatprotokolle hierher gestupst. Vor allem seine Rubinowitzverehrung veranlasst den grossen Gumpendorfer immer wieder, hierher zu verweisen.

Phettberg
15.03.2001, 22:27
*Blick zu Boden senke, Sir!*

anko
15.03.2001, 23:37
phettbergsche chatprotokolle?
bitte details darob. danke, der HM

Wilfried Wieser
16.03.2001, 00:25
'details' ist in der Tat das quintessentielle Stichwort für diese Inseln - Zugangsbeschreibung auf Phettbergs Homepage http://www.phettberg.at/lebenszeichen.html.
Es müssten darüberhinaus noch sämtliche Protokolle auch direkt über http://wftv2.yumyum.at/chat/chatlog/chatlogYYYY-MM-DD.html zugänglich sein (YYYY-MM-DD Datum eines Dienstags, z.B. http://wftv2.yumyum.at/chat/chatlog/chatlog2000-09-12.html), ich komme da allerdings derzeit nicht hin, kann das also nicht nachprüfen.

nejteit
16.03.2001, 00:27
ich vermute dass mit den chatprotokollen das archiv unter http://www.webfreetv.com/de/at/at_national/channel03/worte_der_woche/archiv.html gemeint ist - aber sicher bin ich mir nicht. und ich bin bloss zufaellig hier gelandet.

Truthahn
16.03.2001, 10:56
Anko!
Von welchem Datum an sind Mitdiskutanten 'Neuzugaenge'?
Hintergrund meiner Frage ist natuerlich, ob ich mich auch - wie dieser sich angesprochen fuehlende Herr Wieser - zur Gruppe der 'interessanten Menschen' rechnen darf.
Sowas ist schliesslich wichtig fuers Ego!

Tex Rubinowitz
16.03.2001, 15:23
Truthahn ist ein alter Hase.
kleines Scherzchen: Truthase. War nur ein ganz winzigkleines, bin schon wieder weg

Heikele
16.03.2001, 22:20
Es ist wirklich faszinierend, wie sich Männer über den Vorgang des Harnlassens auslassen können.
Spockesk: Heikele

Truthahn
17.03.2001, 00:26
Ich wuerde sogar so weit gehen, beim Harnlassen nicht von einem Vorgang zu reden. In dem Moment ist das vielmehr ein Zustand, nichts geht voran und alles ist im Fluss. Das Duemmliche im Blick eines harnlassenden Mannes deutet genau auf die ungeheure Entspanntheit, das Loslassen, ja Schweben hin.
Ich wuerde mich auch niemals ueber Harnlassen auslassen.
Ist das alles eigentlich, Heikele, bei Frauen so anders?
Und ist es selbstverstaendlich, dass man beim Wort 'Harnlassen' an Maenner denkt?

Walter Groebchen
17.03.2001, 00:58
Gelegentlich tut es ja gut, das alte, regional verankerte Wort 'brunzen' zu hören und/oder zu lesen.
Was meinst Du, Hermes?

Phettberg
17.03.2001, 04:25
Ja!

Phettberg
17.03.2001, 04:27
bin verkühlt - mir ist nach sterben, nicht nach brunzen.

Susanne Rau
17.03.2001, 04:35
Guten Abend Herr Phettberg (und an den Rest des Strangs) Ihnen ist bei einer Verkühlung nach Sterben? Was tun Sie bei einer Erkältung? Bei uns auf dem Dorf sagte mancheiner er müsse brunsen wie ein Wallach.
Andere Dorfsprüche sind z. B. : Der Howard Carpendale dürfte mir auch mal 'nen Furz ins Bett legen. Dorfsprüche sind immer so direkt. Ebenso direkt hätte man Harvey Keitel beim pissen nach einem Autogramm fragen müssen.
(Beitrag wurde von Susanne Rau am 17.03.2001 um 03:36 Uhr bearbeitet.)

mizz luna
17.03.2001, 15:41
piseln. ist bayrisch. trifft die sache
aber ziemlich gut. ist mir irgendwie
lieber als brunzen.

Truthahn
17.03.2001, 17:05
Pieseln (lt. Duden) trifft den Vorgang rein lautmalerisch sehr gut, solange man es z.B. auf einer Wiese tut.
Ein brunzendes Geraeusch wuerde ich beim Urinieren in einen belebten Schweinekoben erwarten. Eigentlich klingt Brunzen aber eher nach einem anderen Stoffwechselprozess.
Aber deshalb 'pullern'?
Dann doch lieber, wie man bei uns daheim sagte: 'Baechlein machen'. Trifft die Sache inhaltlich UND lautmalerisch.
(Was mich aus irgendeinem Grund, der in mir verborgen liegen muss, zu dem haesslichen Wort 'Brustwarze' fuehrt. Kann mir denn niemand mit einem schoeneren Wort aushelfen?)

McGoohan
17.03.2001, 17:13
bei uns in der schweiz sagt man dazu (u.a.) - das ist nun dialekt phonetisch geschrieben -
'bislä'. wobei ihr das 'ä' lange anhalten müsst bis es ausklingt und auch das 's' wird sehr lautmalerisch auch sehr weich und lange und langsam ausgesprochen.

anko
17.03.2001, 23:06
truthahn, dazu zweierlei:
wg neuzugaenge hat tex schon geantwortet: du bist nicht nur ein besonders wunderbarer neuzugang sondern ein moderator obendrein. ist in der strangnomenklatur eine feine sache.
wg bieselns vs brunzen etc. - der definitive ausdruck dafuer schein mir doch 'lulu' zu sein, ein oesterr. ausdruck, der die freundlichkeit des ganzen vorgangs ganz wunderbar trifft.
kleine abschweifung: ich sitze eben neben dem TV und da ist gerade eine couch voller objekte unserer freizeitbeschaeftigung zu sehen: kevin kostner neben janet jackson (schwitzend, weil vom playback-hopsen kommend) daneben peter ustinov mit gottschalk - und wer von uns ist dort? links aussen sitzt uebrigens ein gewisser herr oli (von den doofen).
in diesem sinne, der hausmeister
(Beitrag wurde von anko am 19.03.2001 um 00:05 Uhr bearbeitet.)

Phettberg
17.03.2001, 23:36
Laut unseren Statuten dürftest Du nicht einmal das hier berichten, Anko, denn Du hast ja sicher nicht völlig unvorbereitet dies Couch voll gewärtigt? Und wenn Forumistinnen dort wären, dürften wirs niemals erfahren.

Phettberg
17.03.2001, 23:47
Wunderwunderschön die Erzählung über Keitel. Und die Passage über das Vergehen. Als er zurückkam, war er versunkener in Deiner Evidenz. Übrigens wer wäre Keitel. Wer weiß, wen ich schon alles traf, und nicht kannte. Wieso verweigert sich mir das Kennen? Das meinte ich nicht stolz.

anko
19.03.2001, 01:11
lieber hermes,
ich denke, der prominente ist deshalb ein uns besonders beschaeftigendes thema, da der prominente fuer etwas steht, das uns ansonsten auch taeglich begegnet, leider nur vollkommen unbemerkt: der promi ist eine art knoten in der zeit, eine akkumulation von aufmerksamkeit, eine aufhaeufung. er symbolisiert die energie, die menschen entwickeln, wenn viele von ihnen auf einen punkt starren.
ich denke, das passiert staendig, verpufft aber dauernd, weils niemand bemerkt. wenn aber nur lange genug genug leute auf einen punkt starren, materialisiert sich dort ein prominenter.
ich weiss, du kannst mir folgen, die anderen bitte ich fuer etwaige unverstaendlichkeit um verzeihung.
das war das 1. schnipsel einer theorie des prominententums und des gehobenen paparazzismus.
so long, anko

Phettberg
19.03.2001, 01:19
Sie nützen uns mehr, als wir ihnen dienen.

Wolfgang Mueller
19.03.2001, 02:26
Die einzigen Fremdwörter, die sich in Island behauptet haben, sind 'taxi' und 'pizza'. Besonders 'pizza' ist deshalb interessant, weil 1972 durch das nördlichste Parlament der Welt das 'z' für immer aus der isländischen Sprache getilgt wurde. Da 's' und 'z' genau gleich klingen bzw. klangen, war diese Klangähnlichkeit ständige Fehlerquelle. Alle 'z's wurden durch 's' ersetzt, aus Thyzkaland (Deutschland) wurde Thyskaland. Hätte man damals das zweiteinzigste Fremdwort auch seiner 'z's beraubt und sie durch 's' ersetzt, wäre aus 'pizza' 'pissa' geworden. Und das bedeutet übersetzt 'pissen', womit ich beim Harnstrang angekommen bin.
Der Chef der Sprachkommission Baldur J—nsson versicherte mir, dass in der geschriebenen Sprache das Wort 'pizza' gelegentlich auch als 'pidsa' vorkommt. Viltu pissa? (Willst du pissen?) Viltu pizza? (Willst du Pizza?)

Angelika Maisch
19.03.2001, 02:29
Im Leben habe ich noch keine treffendere Definition des Prominenten gehört, Anko.
Darf ich daher folgern, daß der Prominente aus dem übereinstimmenden Bedürfnis der Menschen nach kollektiver Selbsthypnose entsteht? Das gibt ein Paar Schuh.

anko
19.03.2001, 14:03
hallo angelika maisch,
selbsthypnose auch, aber ich denke, es geht drueber raus. grundannahme meines gedankengangs ist, dass menschen durch ihre aufmerksamkeit in der lage sind, etwas entstehen zu lassen. aufmerksamkeit verstehe ich als eine art energie (in dem moment, da ich das hinschreibe, beginnt in berlin eben ein wolkenbruch, das nenne ich unterstuetzung einer verwegenen these :-)).
also: diese aufmerksamkeit laesst z.b. apparate wie den TV-apparat gross und maechtig werden, weil ja alle draufstarren.
der prominente wiederum ist als person vielleicht gar nicht anwesend, vielmehr als eine art enegier-batterie aller unserer sehnsuechtige & projektionen.
man kann an menschen, denen die aufmerksamkeit entzogene wird (ex-promis) ansehen, dass sie richtiggehend verschrumpeln. ihnen geht die energie aus. bei ex-promis sieht man das haeufig. matthieu carrier ist so jemand (der ist mittlerweile so weg, dass ich nichtmal mehr weiss, wie man ihn schreibt).
das was schnipsel 2.
jetzt du, anko

Truthahn
19.03.2001, 20:58
Ich eben schnell dazischen, pardon:
Der Prominente sei ein Zeitknoten und Aufmerksamkeitshaufen, gebongt. Aber etwas passiert auch mit dem gedankenschweren Zellhaufen Promi, oder wie erklaeren wir Paparazzi dem Nichtpaparazzi das Gefuehl leichter Atemlosigkeit, das sich einstellt, wenn wir dem Prominenten nicht im angestarrten TV, sondern in echt begegnen?
Oder passiert was mit uns waehrend der Prominentwerdung des Promis?
Das sind nur allererste Frage an eine Theorie des Prominententums.

Truthahn
19.03.2001, 21:01
Wo etwas schrumpeln kann, muss vorher Masse gewesen sein.

Angelika Maisch
19.03.2001, 22:41
Ich meine mit Selbsthypnose auch nicht das, was man absichtlich herbeiführen kann. Sondern den unvermeidlichen Vorgang der ununterbrochenen Projektion bzw. Auschickung der eigenen Energie. Die durch permanente und massenhafte Anhäufung gewisse, real erscheinende Ergebnisse zeitigt. Ich gehe davon aus, wir meinen den selben Vorgang.
Was die Promis angeht, Truthahn, ich denke es geschieht großenteils folgendes: Der Promi gewöhnt sich daran, von der Energie der Vielen ernährt zu werden. Fehlt die Energiezufuhr plötzlich, muß er wieder auf Handbetrieb umstellen. Die meisten schätzen das gar nicht. Sind schließlich süchtig.

Phettberg
19.03.2001, 22:45
las

Truthahn
20.03.2001, 18:30
Ich uebergehe einmal Herrn Phettbergs Einwand (Vergebung, Hermes!).
Nach dem Energieerhaltungsgesetz aendert sich ja nichts an der Energie in summa. Wenn der Prominente also aus der fokussierten Energie des Publikums entsteht und sich mit ihr plustert, muss es auch einen Energierueckfluss geben, der das Publikum entstehen laesst (ohne Promi kein Publikum!). Das deckt sich mit der Beobachtung, dass wir in der Gegenwart von Prominenten zu schwitzen und ventilieren beginnen, Unterwaesche ablegen und auf die Buehne werfen, schreien und ohnmaechtig werden. Zuviel Rueckfluss.
Andererseits irritiert mich der Gedanke, dass wir gar nicht existieren ohne Promis.

anko
20.03.2001, 19:05
truthahn, natuerlich existieren wir auch OHNE den promi - aber nicht in der spezifischen paparazzi-form. die hast du sehr schoen beobachtet und beschrieben.
also, schnipsel 3 der theoriewerdung: wir bekommen vom promi die energetische anweisung, wie wir idealerweise zu sein haetten. paradoxerweise ist das kein verdienst des promis, sondern unsere projektion. das heisst: wir brauchen ein weit entferntes objekt, auf das wir was werfen koennen (unterwaesche, aber auch idealbilder) - und von dort strahlt es dann unerreichbar zurueck.
der promi ist eine strahlende leinwand, die wir niemals nicht erreichen koennen. und wenn doch, verpufft alles.
ich habe einmal einen wirklichen promi dabei beobachtet, wie er uns ein SCHNITZEL briet. das hat - ja, es hat mich beeindruckt. was meine theorie sofort durchlaessig macht. hmm. noch ein wenig nachdenken.
anko
(Beitrag wurde von anko am 20.03.2001 um 18:06 Uhr bearbeitet.)
(Beitrag wurde von anko am 22.03.2001 um 00:05 Uhr bearbeitet.)
(Beitrag wurde von anko am 22.03.2001 um 00:28 Uhr bearbeitet.)

Truthahn
20.03.2001, 19:18
anko! Vor jeder Theoriearbeit steht die Neugier, und die befiehlt: schreib die Schnitzelgeschichte auf, um Himmels willen! Die Suchmaschine findet sie nicht.

anko
20.03.2001, 19:21
sie ist auch noch unveroeffentlicht :-)
ich muss noch in mich gehen, ob ich das kann. ausserdem ist sie in einem professionellen kontext geschehen (ich interviewte den prominente - und das gildet nicht!)
anko

Truthahn
20.03.2001, 19:29
Also bitte! Mach uns den Mund nur waessriger, Interview plus Schnitzelbacken! Unter dem Gesichtspunkt der Theoriebildung muss eine Ausnahme vom strengen Reglement moeglich sein.
Schreib das auf, anko!

Angelika Maisch
20.03.2001, 19:36
Wenn es aber doch zur Klärung beitrüge, Anko. Bedenke doch. Überdies sind die Sitten hier schon so verlottert, daß keiner wagen würde, einen Stein zu erheben. Wenns also der Forschung dient und Erbauung zur Folge hat- meinen Segen findest du da, wo er immer liegt.

pinkas
21.03.2001, 11:25
Zumal, da hier ganz unten im Harvey-Keitel-Harnstrang nun wirklich Platz genug ist zum rumlottern. Hier wird keiner eine kleine Regelwidrigkeit auf die Goldwaage legen.

pinkas
21.03.2001, 11:43
?lotter?
(Beitrag wurde von pinkas am 21.03.2001 um 10:44 Uhr bearbeitet.)

anko
21.03.2001, 16:25
freude, es ehrt mich, gedraengt zu werden - zumal die geschichte wirklich gut ist, denn ich ging mit dem promi nicht nur in eine bar, sondern traf dort auch noch einen zweiten promi, der dann zum STEAK-essen (nicht schnitzel, ihr vollbanausen!) mitkam. die ganze geschichte spielt zudem in einem fremden Land, weshalb mir der ueberaus hoefliche erstpromi alles, was da fremdes gesprochen wurde, immer uebersetzte.
ABER: ich schreibe erst, wenn der strangmeister tex was segnet oder genehmigt. und dann muss ich auch noch lange kramen und aufschreiben - QUAELGEISTER.
so long, anko

Truthahn
21.03.2001, 18:09
mais anko!
Bevor Du uns hier vollbanauserst, wirf einen Blick auf Deine am 20.3. um 18.06 Uhr bearbeitete Zeilen! Schnitzel! Nicht Steak! Natuerlich macht das Deine Geschichte noch spannender. War es durch? Blutig? Schrotkugeln drin? Argentinien? Rennfahrer? Gedichteschreiber? Busenwunder? Gab es stranggemaesse Harnerlebnisse? Wird man unter so viel Prominent nicht quasi automatisch selbst prominent?
Jaha! Wir sind Quaelgeister!

Tex Rubinowitz
21.03.2001, 18:50
Ja, her mit der Geschichte, aber mach eine eigene Säule auf dafür, wenn es beruflich war, kannst Du es ja aussehen lassen wie einen Zufall, ich meine natürlich, das Berufliche auf Stecknadelkopfgrösse eindampfen.

anko
22.03.2001, 01:07
truthahn, schnitzel, wo schnitzel? nur steak :-)
ich werde in mich gehen und berichten. der strang eroeffnet. aber dass mir nachher keiner sagt, das war es nicht, sondern es muessen mind. 2,7 meter abschweifungen dazukommen.
der hausm.

Tex Rubinowitz
22.03.2001, 01:24
Du hast wirklich Schnitzel geschrieben, Truthahn hatte Recht, ich bin sein Zeuge, der Moderator, der Wächter. Etwas hinterher zu fälschen ist feige, korrigiere es bitte wieder zurück, damit unsere Reklamationen Sinn machen, oder lösche sie. Ich will hier ein sauberes Forum, bzw ablenken von meinen Garstigkeiten bzw Verfehlungen

anko
22.03.2001, 01:29
schon geschehen!
anko
PS: ich meinte aber steak, denn es war kein schnitzel.

stu
22.03.2001, 15:31
Frau Maisch,
danke für die Einladung. hier bin ich nun im harvey keitel strang, obwohl ich nur den Beckenbauer Franz getroffen habe.
Komisch, dass man alle paar Wochen Menschen trifft, die netter, attraktiver und auffallender sind als die eigentlichen, die richtigen Prominenten. Und das man diese Menschen einfach wieder vergißt, obwohl man sie vielleicht den ganzen Abend in der Bar angeguckt hat.Oder versucht hat sie anzusprechen, oder während man an der Supermarktkasse stand überlegt hat wie es wäre mit ihnen befreundet zu sein....
Trifft man hingegen den Beckenbauer, einen unattraktiven, engstirnigen alten Sack, erinnert man sich noch Jahre später daran.

DonDahlmann
22.10.2001, 20:54
seufzt

der bassist
30.10.2001, 01:39
Ich habe mal Harvey Keitel und William Hurt an einem Tisch bedient. Das war während der Berlinale. Beide waren total nett und höflich, bescheiden fast schüchtern. Das war überhaupt ein geiler Abend: William Shattner saß nur einen Tisch weiter.

Hilde
30.10.2001, 01:39
Hat eigentlich schon irgendjemand den historischen Ausblick aus dem Klofenster gewürdigt!!!!!!!!!!