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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zwerge und Elfen (ohne Klaus Lage)



anko
20.01.2001, 01:15
fortsetzung von
http://www.alles-bonanza.net/forum/showthread.php?s=&threadid=10134
***
hallo forum,
der klaus-lage-strang faserte aus - aber spannend und bedenkenswert. grund: eine beginnende debatte ueber zwergen und elfen.
lacoste regte ermattet die schaffung eines eigenen stranges an. ich mache das nun. ich weiss auch, dass das mit den paparazzi NICHTS zu tun hat. ich nehme das auf meine schultern. mod.tex wird mir nicht verzeihen. das bin ich gewoehnt. seit 1983 geht das so.
also: nun mal los
der hausmeister
(Beitrag wurde von anko am 20.01.2001 um 00:18 Uhr bearbeitet.)

Wolfgang Mueller
20.01.2001, 01:41
Der amtierende Bischof von Island, Karl Sigurbjörnsson protestierte im vergangenen Jahr über die Eröffnungszeremonie eines unterfjordischen Tunnels zwischen Reykjav’k und Akranes. Er verkürzt erheblich die Fahrzeit. Die Bauarbeiter hatten in der Feierbroschüre die Elfen (Wasser- und Luftgeister) und Zwerge (Erdgeister) des Landes gebeten, den Tunnel vor Unbill zu schützen. Nachdem mir meine Zuträger aus Reykjav’k vom Protest des Bischofs berichteten, rief ich ihn an. Also, ich sagte, dass ich Journalist sei und ein kleines Telefoninterview für die taz machen möchte (was ich ja dann auch tat). Jedenfalls sagte der Bischof in diesem Interview, dass er es nicht gut fände, wenn Menschen heute glauben würden, man könne Glaube und Folklore einfach so eben miteinander vermischen. Und außerdem würde ich ja wohl auch die Geschichten von den Wasserelfen kennen, die vor Liebeslust Menschen ins Wasser ziehen, so dass sie ertrinken. Die könnten ja wohl kaum ein Schutzwesen für einen Unterwassertunnel sein. Also übersetzt: Elfen sind keine Engel.
Auf dem Cover des neuen Buchs von Karl Sigurbjörnsson 'Glauben im neuen Jahrtausend' (erschienen 2000, ist aber nur auf Isländisch erhältlich) ist denn auch ein Engel auf dem Cover und im Kirkjuhusid (Kirchenshop in der Hauptstrasse von Reykjav’k) steht ein Bild im Schaufenster, wo ein Schutzengel zwei Kinder über eine kleine Holzbrücke geleitet.

lacoste
20.01.2001, 03:55
Und??? Wo sind die ganzen Antworten???

Angelika Maisch
20.01.2001, 11:31
Lieber Wolfgang,ich nehme an für die Isländer ist es was ganz normales,Zwerge und solche Wesen zu sehen. Wenn man bedenkt, daß die Bauarbeiter das kleine Volk um Hilfe baten! Stellt euch das mal bei uns vor, irgendwo soll eine neue Autobahntrasse oder sowas gebaut werden und die Bauarbeiter sagen 'Moment, wir müssen erst noch mit den Elfen reden. Sonst gibts Ärger.' Wann trefft ihr euch denn beim Schröderfrisör? Bloß einmal oder ab und zu.
Das merkwürdige an dieser Zwergengeschichte ist, das es so physisch war. So wie bei Corinna auch. Ich hatte in meinem Leben massenhaft Erlebnisse der etwas anderen Art, aber ich wußte immer genau: Das hier gehört in diese Welt und das dort nicht.Nach ein paar Jahren hört man auf, an seiner Wahrnehmung zu zweifeln, vor allem wenn eben keine Drogen oder Schlafmangel oder sowas vorliegen. Aber ich verstehe gut, daß andere Leute das nicht glauben können, sie können es wirklich nicht. Das Angstpotenial ist einfach zu groß.Nicht nur vor dem Spott der Leute, das reichte auch schon aus, sondern weil sie innerlich genau wissen, daß ihr gesamtes Weltmodell zusammenbrechen würde wenn sie einige Dingen eine mögliche Realität einräumten. Das ist unvernünftig und gefährlich.Und so habe ich auch lange Zeit eine Art Doppelexistenz in mir drin geführt, der eine Teil sagte: Alles Wahr und der andere: Alles Eingebildet. Merkwürdiges Doppelleben. Inzwischen bin ich aber zusammengewachsen. Wie wußtest du Wolfgang, das es Elfen waren, die du gehört hast? Und nicht irgendwas anderes?

akbrehm
20.01.2001, 11:35
danke für die klaus-lage-strang schließung! es grüßt herzlich
arthur
------------------
* aus einem verzagten arsch kommt selten ein glücklicher furz* eroc, 1982, razzia

Hartmut Andryczuk
20.01.2001, 12:20
Zwerge und Elfen, aber auch Feen sind es ganz normales. Zwerge gibt es auch hier - in jedem Garten. Ein Freund erzählte mir gestern über ein 'BASEC-Treffen' (das ist eine lose Verbindung von kreativen Gärtnern und gärtnernden Exzentrikern) über einen Vortragsgast, der ein Zwergenspezialist ist und jeden neu zu anlegenden Hausgarten nach dem Wohnort der Zwerge durchsucht. Nach seiner Darstellung sind Zwerge reine Handwerker, die ganz genau wissen, welche Pflanzungen einem Garten gut bekommen und bevorzugt unter halbhohen Wildsträuchern wie Schmetterlingsbäumchen wohnen. An der obersten Hierarchie einer Landschaft oder eines Gartens würde der Landschaftsengel stehen, der an exponierten Stellen das Gelände überblicken kann. In einer Schrebergartenkolonie müsste dies beispielsweise der am höchsten gelegene Schrebergarten sein. Landschaftsengel sind demnach die astralen Wächter. Es ist auch so, dass dieser Gastdozent Gärten von schlechten Einflüssen reinigt, wobei ihm die Naturgeister helfen. Er geht davon aus, dass jedem Ort ein Gedächtnis innewohnt. Die Anschrift des Gastdozentes kann ich leider nicht vermitteln. Mein Bekannter weiss sie nicht mehr.

Wolfgang Mueller
20.01.2001, 19:19
Liebe Angelika,
du fragst, woher ich das wusste, dass es Elfen waren. Diese eigenartigen schwirrenden Klänge kamen ja in einer völlig unbesiedelten Gegend auf mich zu. Das Bergland um Landmannalaugar ist die totale Wüste, in der nicht einmal ein Vögelchen lebt, man muss sich streng an die Wegmarkierung halten (alle 50 Meter ein gelber Pfahl). Wer sich verläuft, ist hier schnell für immer verschwunden. Die einzigen Geräusche, die es dort gibt, ruft der Wind hervor, indem er oft stundenlang nicht nur die Berge und Felsen, sondern besonders die Ohren streift. Diese funktionieren dann wie eine Windharfe (Äolsharfe, Zauberharfe) ohne Saiten und versorgen so das Gehirn mit dem ansonsten abwesenden Klang. Als ich die Elfenmusik vernahm, war aber die seltene Windstille zugegen. So habe ich diese plötzlich auftauchenden Geräusche den Elfen zugeordnet, wer anders hätte es wohl sein sollen? Klar, eine 100% Sicherheit gibt es nicht, es gibt kein Elfenmusikmess- oder Aufspürgerät. Aber wie sagte schon der französische Landschaftsarchitekt Gilles Clément:
'Das Reine und Klare gibt uns Sicherheit -
der Rest ist von Elfen bevölkert.'

lacoste
20.01.2001, 19:51
zu Hartmut Andrynochwas: Wie ich auch schon zu Sabeta im Klaus Lagestrang anmerkte: meine Zwerge und ich glaube auch der von Angelika, waren nicht astral oder spirituell, hatten also nichts Feen- oder Elfenhaftes, die waren eher grob und sehr laut.

Hartmut Andryczuk
20.01.2001, 21:39
Liebe Corinna Steegemann, diese Anmerkung habe ich gar nicht gelesen. Zwerge haben nie etwas Elfenhaftes. Dieser Gastdozent der 'BASEC' führte ja eine Gruppe von Gärtnern und Gartenverrückten durch einen Hausgarten und sprach mit den Zwergen, die für die anderen gar nicht zu sehen war. Nach den Worten meines Bekannten entsprach er gar nicht dem Klischee eines stereotypen Esoterikers, Drogenabhängigen oder Psychotikers. Die Zwerge waren richtige handfeste Ratgeber in Bezug auf die Gartengestaltung, der Verwendung von Natursteinpflaster sowie der Bepflanzung von Kleingehölzen und Wildstauden. Und sie sind offenbar keine Freunde für gewöhnliche Menschen, die sie ignorieren oder nicht wahrnehmen, aber auch keine ausgesprochenen Feinde.
(Anmerkung: Wenn du schon meinen ukrainischen Nachnamen verfremden musst, warum dann auf eine solch plumpe Art)?
(Beitrag wurde von Hartmut Andryczuk am 21.01.2001 um 12:52 Uhr bearbeitet.)

tschisi
21.01.2001, 06:58
Sachdienliche Hinweise zum Phänomen der Naturgeister-Wahrnehmung glaube ich in Haldor Laxnessens Roman 'Atomstation' gefunden zu haben. Darin wird von Dorfbewohnern eine neue Kirche errichtet, über deren Altar (!) revolutionärerweis ein Fenster installiert wurde, das den Blick freigiebt auf die dahinterliegende Halde (wohl ein Wort für Berghang, oder?). Und also meint der zuständige Pfarrer dazu auf Seite 144:
'Schön ist die Halde. Dort kommt nämlich auf einmal das Heidentum in den Isländersagas zum Vorschein. Das Christentum ist dazu da, daß man die Halde nicht sieht. Und eine Kirche ist dazu da, dem Menschen den Blick auf die Natur zu verdecken, zumindest während des Gottesdienstes. In alten Kirchen waren alle Fensterscheiben bemalt. Und in allen Kirchen auf der Welt, sogar in unseren lutherischen Kirchen, nur nicht in dieser hier, hängt über dem Altar ein Bild oder ein Symbol, das den Sinn des Menschen auf die Geheimnisse des heiligen Glaubens lenkt, weg von dem Blendwerk der Schöpfung.'
Ich folgere daraus, daß Menschen wie ich, und Hermes und viele andere, durch langjähriges, christliches der Natur Zuwiderbeten ganz einfach dem Vertrauenskreis der Naturgeister entzogen wurden, und so wohl niemals in den Genuß einer Zwergen- oder sonstigen Erscheinung kommen KÖNNEN.
Wird diese Theorie von denen bestätigt, die ihrerseits sehr wohl der Naturgeister ansichtig wurden? Ein wichtiger Schritt in der Forschung wär getan.

Hartmut Andryczuk
21.01.2001, 12:51
Das weiß ich nicht. Die Information ist sehr anregend, kann aber zu ideologischen Auseinandersetzungen führen: Christentum und Animismus. Naturgeister-Wahrnehmung und Beschneidung durch die Kirche.
Ich berichte ja nur aus zweiter Hand, was die Zwerge angeht (und habe nur ungewöhnliche Wahrnehmungen und Erlebnisse mit Bäumen gehabt). Grundsätzlich glaube ich zunächst jedem, der mir aussergewöhnliche Erfahrungen mitteilt: sei es nun mit Zwergen, Ausserirdischen oder Rhesusaffen mit Quallengenen. Respekt und Sensiblität, ohne in ideologische Auseinandersetzungen oder esoterische Spekulationen zu verfallen, sollte man solchen Erlebnissen gegenüber schon zeigen.

Angelika Maisch
21.01.2001, 13:44
Ich glaube wirklich, die Hauptschwierigkeit besteht darin, sich nicht in der Falle irgendeines wie auch immer gearteten Glaubenssystems fangen zu lassen, seis in einem christlichen, esoterischen oder materialistischen. Das ist sehr tückisch, denn man muß sich ja gleichzeitig eine eigene Erklärung der Welt zusammenbasteln, und wenn man auf die angebotenen Glaubenssysteme verzichtet, lebt man in der merkwürdigen Situation, mit einer unendlichen Anzahl von Unbekannten jonglieren zu müssen.

Hartmut Andryczuk
21.01.2001, 14:09
Treffender kann man es nicht sagen. Wenn es nicht so furchtbar abgedroschen klingen würde und so peinliche Assoziationsmöglichkeiten hätte, die auch die nationalen Paganiker auf den Plan rufen könnten, würde ich sagen: 'Das ist aber auch ein Punkt der Stärke, die unbekannte Quelle von Religion, Kunst, Philosophie. Eine magische Welt, die darauf wartet, entdeckt zu werden, ohne definiert werden zu wollen.' (Aber ich sage das lieber nicht).

lacoste
21.01.2001, 18:47
Ich bin katholisch erzogen worden und war sogar zwei Jahre auf einem 'Bischöflichen Mädchenlyceum'. Habe trotzdem Zwerge gesehen. Hat schonmal einer von Euch versucht, einen ganzen Tag lang beide Daumen nicht zu benutzen? Das ist total schwierig.

Wolfgang Mueller
21.01.2001, 18:58
für tschisi: als diese Halde in der Laxnes-Übersetzung ist wohl ein Elfenhügel gemeint, also kein Berghang. So ein Hügel, eine Erhebung, die aus flacher Umgebung ragt. Diese Formationen gibt es in Island sehr häufig. Elfenhügel tragen meist entsprechende Namen 'çlfaborg' (= Elfenstadt) /bei Borgafjördur, çlfah—ll (=Elfenhügel) - in Kopavogur wurde wegen einer Elfenpopulation eine Straße um den nicht sehr hohen Hügel gebaut, die wurde dann entsprechen 'çlfh—llsvegur' (=Elfenhügelweg) genannt. Um in den Vertrauenskreis der Naturgeister zu gelangen, sind meines Erachtens nach eigentlich keine besonderen Fähigkeiten vonnöten. Eine Reise nach Island mit einem Besuch im unbesiedelten Inland kann den Naturgeistern ein gewisses Interesse signalisieren und somit auch ein Interesse an einer Kontaktaufnahme. Alles weitere wird sich dann von selbst ergeben. (Naturgeister lassen sich natürlich nicht bestellen, obwohl dass die isländische Tourismusbehörde gern suggeriert).
Übrigens verschickt das Isländische Fremdenverkehrsbüro in Neu-Isenburg/Frankfurt auf Anfrage eine kostenlose Elfenkarte des Elfenmediums Erla Stef‡nsd—ttir an Interessierte. Auf ihr sind sämtliche Elfen- und Zwergenvorkommen und anderer Naturgeister der Stadt Hafnarfjördur verzeichnet (Tel. 06102-254484)
(Beitrag wurde von Wolfgang Mueller am 21.01.2001 um 17:58 Uhr bearbeitet.)

Angelika Maisch
23.01.2001, 15:25
Kurze Benachrichtigung zwischendurch:
Leute, ich weiß nicht wies in euren Landstrichen zugeht, bei uns in Badenwürtenberg jedenfalls rumpelt der Frühling,dem der Kalender egal ist, an der Hintertür und schlägt mit seinen ungelenken Armen wild um sich. Die ansonsten auf Würde bedachte Vogelschar hat sogleich restlos die Contenance über den Haufen geworfen und gibt der Jugend kein gutes Beispiel ab.
Mein Gummibaum droht ein neues Blatt hervorzubringen.So geht das seit gestern schon. Man weiß nicht, wie es enden soll. Ich bin aber verpflichtet, es zu melden.

lacoste
23.01.2001, 15:35
Bei uns ist genau das Gegenteil: Gestern hats den ganzen Tag alles zugeschneit und heute muss man hier knietief durch die Matsche waten. Angelika: Hast Du schonmal versucht, einen ganzen Tag beide Daumen nicht zu benutzen? Und warum hast Du mich in der Lindenstrasse hängen lassen?

Tex Rubinowitz
23.01.2001, 18:00
Zu Angelika:
Wuerdest Du sagen: 'Mein Gummibaum zahnt' ?
denn Blaettern oder Knospen tut er ja wohl nicht

tschisi
23.01.2001, 18:19
An dieser Stelle schulde ich Wolfgang Müller noch Dank für seine höchst wertvollen Informationen zu Übersetzung und Elfen.
Bedenklich finde ich Versuche, die bis dato hoch-wissenschaftlich geführte Debatte durch (man verzeihe mir die harte Ausdrucksweise) Vulgärbotanik abzulösen.

Angelika Maisch
23.01.2001, 19:32
Liebe Corinna, absichtlich habe ich noch nie versucht, meine Daumen nicht zu benutzen, aber unabsichtlich sind mir schon die verschiedensten Körperteile ausgefallen. Augen, Beine,(beide), Herz, rechter Arm und linker Daumen. Stimmbänder nicht zu vergessen. Es ist äuserst schwierig ohne diese Zutaten auszukommen. Hast du das freiwillig gemacht? Welches waren deine Erfahrungen? Hab ich dich in der Lindenstr. hängenlassen? Das ist ungeheuerlich! Noch heute werde ich dahin zurückkehren. Noch heute! Jedoch nicht sofort, da sich gesellschaftliche Verpflichtungen vordrängeln.
Vielleicht weiß ich dann auch was mein Gummibaum macht, wenn er blättert. Zahnen ist es nicht, er frißt kein Fleisch. Vielleicht kalbt er ja. Oder er dolcht. Seine Blätter stechen am Anfang heraus wie Dolche.
Ich muß darüber nachdenken.

Hartmut Andryczuk
23.01.2001, 19:54
Von Elfen zu Zwergen zu daumenlosen Händen und Gummibäumen. Daher die Information an den Herrn aus Wien, der ja Privatgelehrter ist. der Ausdruck 'zahnen' bei Gummibäumen, die ja zu der Gattung Ficus (Familie Moraceae; also Feigenbaumgewächse) gehört, ist mir nicht bekannt. Allerdings gibt es etwa 800 Arten, wovon Ficus elastica und Ficus benjamina die häufigsten Zimmerpflanzen darstellen. Einige Arten gehören zu den Würgefeigen, die ihre Trägerbäume häufig um- und überwachsen und ihn sehr häufig auch umbringen, wobei die Feigenbäume dann selbst massiv und freistehend werden. Ficusarten werden wegen iherer attraktiven Beblätterung angepflanzt, manchmal auch der eßbaren Früchte wegen. Die wechselständigen Blätter (Achtung Tex Rubinowitz!) sind einfach und flach bis tief gelappt. Das Laub kann bei Verzehr zu leichten Magenverstimmmungen führen; der Milchsaft führt zu Hautreizungen und Hautallergien. Beispielsweise kann das Laub von Ficus carica photoallergische Reaktionen hervorrufen, ähnlich wie bei der Herkulesstaude, die auch Bärenklau genannt und eine der schönsten und archaischsten Pfalnzen ist, die ich kenne. Vielleicht sind diese Informationen zu detailliert, aber Frau Maisch weiß jetzt etwas genauer, was bei ihr in der Wohnung jetzt austreibt. Den anderen schadet diese Information ja nicht.
(Beitrag wurde von Hartmut Andryczuk am 23.01.2001 um 18:55 Uhr bearbeitet.)

Tex Rubinowitz
23.01.2001, 20:58
Vielleicht, wenn dieser Strang jetzt grad in DIESE Richtung lappt, kann mir mal jemand erklaeren, was in den Pflanzen so vorsich geht, die mir mehr Kopfzerbrechen bereiten als so manch anderes Phaenomen:
Es sind Mispeln, die ich aus Kernen keimen liess, eingrub, die dann auch zuegig wuchsen, aber bei ca 10 Zentimetern stehenblieben, und zwar vor FUENF Jahren!
Jeder dieser Faulpelze hat ungefaehr 12-15 Blaetter, alles sieht auch recht gesund aus, ich beruehre sie, spreche mit ihnen, ermuntere sie, aber sie bocken wie ein stoerrischer Esel.

elle otto
23.01.2001, 21:15
Hat jemand schon einmal mit Kakteennadeln Shellacks abgespielt und ist das zu empfehlen?
(Beitrag wurde von elle otto am 24.01.2001 um 08:39 Uhr bearbeitet.)
(Beitrag wurde von elle otto am 24.01.2001 um 08:40 Uhr bearbeitet.)

tschisi
23.01.2001, 21:37
Ausgezeichnete Form, Herr Andryczuk! ;-)
Zu Texens Mispeln (mespilus germanica - aus der Familie Rosaceae): Diese Pflanzen werden normalerweise bis zu 6 Meter hoch, es scheint sich ein gravierender Fehler in der Aufzucht eingeschlichen zu haben. Tex! Zärtlichkeit, Zuneigung, Ermunterung - alles gut und schön.
Aber FÜNF JAHRE ohne Wasser, das haut doch den asketischsten Kaktus um!

Tex Rubinowitz
23.01.2001, 22:32
Aber ja doch, ich waessere sie, sie bekommen alles!Vielleicht sind die Blaetter ein bisschen zu staubig, aber sie sind haarig, da geht das Abstauben nicht so einfach.
A propos Wasser, hartes Wasser:
Weil hier gerade Glatteis ist und dieser Strang ein naturwissenschaftlicher (Die Natur, unsere groesste Prominente)ist:
Was passiert, wenn ein sehr alter, wackeliger Mann, der dazu noch Epeleptiker ist, genau waehrend eines Anfalls auf Glatteis auf eine Bananenschale tritt?
Antwort geb ich gleich mal selber:
Der muesste doch hinfallen, nicht?
Aber alt und wackelig auf Glatteis, das muesste doch...ae.. stabilisierend wirken, zweimal negativ = positiv
Und Bananenschale + Glatteis detto

(Beitrag wurde von Tex Rubinowitz am 23.01.2001 um 21:36 Uhr bearbeitet.)

Hartmut Andryczuk
23.01.2001, 23:04
Vielleicht hat ja jemannd deine Mespilus germanica heimlich vor einigen Jahren in der Art und Weise beschnitten, dass jetzt Bonsaibäumchen bei dir stehen. Hast du etwa irgendwelche Feinde und/oder Neider?
Alte gebrechliche Männer mit Neigung zu epileptischen Krämpfen gehen gewöhnlich nicht bei Glatteis auf die Strasse; es sei denn sie leiden noch an der Alzheimer Krankheit dazu.(im Übrigen hast du da einen sehr schönen Baum bei dir stehen; jedenfalls keinen gewöhnlichen Halbschmarotzer, dessen Name so ähnlich klingt).

(Beitrag wurde von Hartmut Andryczuk am 23.01.2001 um 22:08 Uhr bearbeitet.)

Tex Rubinowitz
24.01.2001, 02:17
Baum nennst Du diesen Faulpelz?
Ich hab aber noch eine naturwissenschaftliche Frage:
Wie kann ein durch zweimal zu warm gekochter Pullover, der dadurch ausgeleiert ist, 100 % Baumwolle, wieder zurueck in seine alte Form gebracht werden?
PS Misteln wachsen nicht in Erde, sondern nur auf Aesten, aber wie kommen ihre Babies dahin? Ich weiss es, aber ihr muesst raten.
(Beitrag wurde von Tex Rubinowitz am 24.01.2001 um 01:21 Uhr bearbeitet.)

Angelika Maisch
24.01.2001, 02:24
Tex, das ist vollkommen unmöglich. Einen zu heiß gewaschenen Pullover bringt nichts auf der Welt in seine richtige Form zurück. Wahrscheinlich hättest du ihn gar nicht waschen dürfen. Was sagt das Etikett? Weil normale Baumwolle bringt nichts so schnell aus der Fassung.

Angelika Maisch
24.01.2001, 02:40
Mir fällt noch was ein zu deiner faulen Mistel. Hast dus schon mal mit Nichtbeachtung versucht?Oder mit Drohungen? Bei mir daheim kommen nur die härtesten durch, die wachsen dafür aber wie Vollidioten.
Außerdem, gibs zu, du wolltest nur die Lindenstraße niederkeimen, weil du da nicht mitreden kannst. Ich habs aber La Corinna versprochen. Und, wo bleibt sie jetzt?

Tex Rubinowitz
24.01.2001, 03:00
La Corinna ist drueben, glaub ich, fragt sich nur wo immoment drueben ist.
Kann man den Pullover denn gar nicht mehr retten, quetschen in die alte Form?
Mit den Mispeln hab ich schon alles moegliche gemacht, Nichtbeachtet auch, Platzgewechselt, alles, allein sie wollen nicht, sie sehen ja auch nicht krank aus, nur unwillig, stoerrisch irgendwie.
PS Mispel, nicht MISTEL!
Mispel ist eine wohlschmeckende Frucht, Mispel ist ein uebelmeinender Parasit

(Beitrag wurde von Tex Rubinowitz am 24.01.2001 um 02:03 Uhr bearbeitet.)

tschisi
24.01.2001, 03:20
Lustig wie eine mit der obligatorischen Mispel-Mistel-Verwechslung beginnt, und dann sogar der Besitzer selbst nicht mehr zu rande kommt.
Ich denke, die Mistel vermehrt sich durch Funk..- äh, Pollenflug. Sie hüpft mittels Wind von Baum zu Baum. Vielleicht aber auch ganz anders.
Interessanter aber allemal die Pullover-Diskussion: Mich würd ja speziell interessieren, wie man einen nicht mehr funktionierenden (also schlapp herunterhängenden, nicht mehr akkurat aufzurollenden) Rollkragen wieder fit macht. Bzw., ob es denn überhaupt Rollkrägen gibt, die nicht früher oder später damit anfangen, nur noch schlapp herunterzuhängen. Und ist ein Rollkragenpullover mit defektem Rollkragen eigentlich noch was anderes als ein bloßer Haufen Wolle?

Angelika Maisch
24.01.2001, 15:14
Ja was denn jetzt? Mispel oder Mispel? Welches ist die wohlschmeckende und welches die übelmeinende? Wie ist es mit düngen, vors Fenster stellen, anderer Standort? Bei entarteten Pullovern ist glaub ich wirklich nichts mehr zu machen. Ich habe immer gedacht, der Sinn eines Rollkragens sei es, möglichst schnell schlapp herumzuhägen. Auch in diesem Fall: Exitus. Ich würde vielleicht nochmal probieren, ob man das Teil stärken kann, so wie Oberhemden und dergleichen. Oder ob dämpfen einen minutenlangen, geringfügigen Effekt erzielt. Ansonsten wissen vielleicht die ganz und gar unverzichtbaren Werbeverkaufssender QVC und HOT Rat, die soeben dabei sind, den großen Geiseln der Menschheit (Bügelfalten,schmutzstarrende Teppiche und lappige Bündchen) eine vernichtende Schlappe zu schlagen.Ich sah dort jüngst einen ganz ausgezeichneten Beitrag über einen Tee von Siegfried & Roy, dargeboten von einem extrem schmierigen Spezialverkäufer, der behauptet hat,ein persönlicher Freund von Siggi & Roy zu sein.
Wie auch immer; wenns so weitergeht, muß man vielleicht drüber nachdenken, ob man nicht einen neuen Strang aufmacht namens Faule Mispeln und lappige Bündchen ohne Elfen und Zwerge ohne Klaus Lage. Was meint der Betriebsrat?

Hartmut Andryczuk
24.01.2001, 23:23
Antwort auf die Frage vom 24.1. um 1 Uhr 17. (Bearbeitung: 1 Uhr 21): Die Vögel übertragen die Samen. Was gibt es jetzt? 250.000 DM? Brauchst du meine Kontonummer?

lacoste
25.01.2001, 00:05
Liebe Angelika!
Mispeln und Misteln ohne Zwerge und Elfen ohne Klaus Lage finde ich ganz hervorragend. Am 25. Januar, also in etwas weniger als einer Stunde habe ich Geburtstag. Ich feier aber erst morgen.

Tex Rubinowitz
25.01.2001, 02:27
hey Corinna, alles Gute zum Geburtstag, was fuer ein Ehrentag! Du hast es geschafft! Andere Leute warten teilweise EIN Jahr auf so ein Ereignis.
Meine Freundin Monica hat leider das Pech am 29. Februar das feiern zu koennen, was Du heute kannst, und kein Mensch glaubt ihr, dass sie 10 haette werden koennen dies Jahr.

PS zu Hartmut: natuerlich uebertragen Voegel die Mistelsamen, aber WIE?
Ich warte jetzt auf die Antwort von Wolfgang Mueller, dem seine Antwort hinter den Internet-Heizkoerper geflutscht ist, wie er mir grad gemailt hat, wenn er das auch nur so rudimentaer weiss, muss ich wohl die schonungslose Paparazzigeschichte erzaehlen, denn das ist etwas , bei dem die Voegel nicht gerne beobachtet werden.
Eigentlich wie wir


(Beitrag wurde von Tex Rubinowitz am 25.01.2001 um 01:35 Uhr bearbeitet.)

Walter Groebchen
25.01.2001, 02:36
(...)

lacoste
25.01.2001, 03:23
Wollen wir nicht Walter Groebchens Redeverbot zur Bewährung aussetzen? Mit einer Bewährungsfrist von 35 Stunden? Und Andrea Maria zu seiner Bewährungshelferin bestellen? Fragt vorsichtig den Moderator der Betriebsrat.

Tex Rubinowitz
25.01.2001, 03:34
Walter Groebchen hat kein Redeverbot, hats nie gehabt, er war nur kurzfristig eingeschuchtert, er will uns jetzt nur provozieren,
pass mal auf, mein Geburtstagskind, wie er jetzt regieren wird, denn mit
(...)
gehts jetzt schlecht, er ist ja nicht nicht undumm, was bleibt ihm uebrig?
(...)(...)?
Oder irgendeinem anderen Zeichengimmick?
Bloed nur, dass ich das alles jetzt schon vorweggenommen habe, aber er BRODELT!,ES BRODELT IN IHM!, glaube mir, ich kenne ihn zwar nicht, aber soweit kenne ich ihn schon.
Er will wahrscheinlich sofort seinen Anwalt sprechen.
Ich kann Tschisi empfehlen.
PS.:Auch wenn er gar nicht reagiert, ist das ein Zeichen der Schwaeche, der Meta-Resignation

(Beitrag wurde von Tex Rubinowitz am 25.01.2001 um 03:03 Uhr bearbeitet.)

Angelika Maisch
25.01.2001, 03:36
Ich schließe mich dem Antrag an.

Angelika Maisch
25.01.2001, 03:39
Dann schlage ich vor, das man ihm noch rasch ein Redeverbot erteilt.

Tex Rubinowitz
25.01.2001, 04:09
Warum?Der Mann ist gewaschen, gelaeutert, der Mann war in sich!
Stellt Euch vor, akbrehm kaeme jetzt hier so reingekrochen.

lacoste
25.01.2001, 04:28
Ich fordere eingeschränktes Redeverbot für Walter Groebchen! Er ist ein Mensch, wie wir, das muss man auch mal bedenken! Und der Einwand des Staatsawaltes, Herr Groebchen hätte niemals ein Redeverbot bekommen, ist obsolet! Klar hat Herr Groebchen ein Redeverbot bekommen, das weiß der Herr Staatsanwalt so gut, wie ich. Sicher, Herr Groebchen hat sich so manches zu Schulden kommen lassen, das will ich gar nicht bestreiten. Aber steckte darin nicht auch viel Gutes? Nicht umsonst reibt sich der Staatsanwalt so sehr an Herrn Groebchen, der durch sein Schweigen doch offensichtlich sein Bedauern bewiesen hat! An dieser Stelle fordere ich für Walter Groebchen das RECHT auf Sozialisierung ein!
DER BETRIEBSRAT
P.S. Zur Bewährung ausgesetzt für 35 Stunden

tschisi
25.01.2001, 15:58
Vielen Dank Tex, für Dein Vertrauen in meine Fähigkeiten auf dem Gebiet der Juristerei - allerdings mache ich seit meiner Entdeckung von 'Emergency Room' eher in Arzt. Spezialgebiete: Thorax-Drainage, Intubieren und Schwester Carol.
Angelika: Dein resignatives Urteil bezüglich des Rollkragens schmettert mich zu Boden - ich hab wirklich an die Dinger geglaubt. Ich Idiot!!
Und lacoste: natürlich alles, alles Gute zum Geburtstag!

Wolfgang Mueller
25.01.2001, 16:17
Erst einmal allen heutigen Geburtstagskinder einen herzlichen Glückwunsch!
Ja, leider ist meine Antwort zum Thema Verbreitung der Misteln in der Datenautobahn verschollen. Ich war so verärgert, dass ich anschliessend nichts mehr geschrieben habe, weil ich ja Abends in BE am Schiffbauerdamm zu Max Goldt gehen wollte und das gut gelaunt.
Also auf ein Neues:
Viele Pflanzen bilden attraktive Früchte aus, in denen sie ihren Samen verstecken. Es gibt auch welche wie die Erdbeere, die ihre kleinen Samen auf der roten Beere versteckt. Die Pflanzen ködern sozusagen mit leckerer Frucht, damit Tiere und Menschen sie aufessen und aus Versehen die Samen gleich dazu. Das kann in seltenen Fällen für den Menschen gefährlich werden, man denke an den berühmten verschluckten Kirschkern, der sich im Blinddarm festsetzt und eine Blinddarmentzündung verursacht, in der Regel aber wird der Samen ausgeschieden und bekommt sozusagen den Dünger gleich automatisch dazu geliefert.
Die Mistel bildet weisse, perlenartige Früchte aus, die im klebrigen Inneren kleine Samen enthalten. Menschen mögen diese Früchte nicht und das ist auch ganz praktisch für die Mistel. Sie möchte ihren Nachkommen ja auf den Ästen von Bäumen ein neues Zuhause geben.
Klar, es sind Vögel, die diese Beeren vertilgen. Natürlich besonders zur kalten Jahreszeit, wenn aus den fleischfressenden Vögeln wie der Blaumeise notgedrungen Vegetarier geworden sind, die allerdings immer noch ziemlich gierig auf tierische Kost bleiben (Meisenknödel bestehen aus mindestens 30 % Rindertalg! - daher der grosse Erfolg dieses Produktes bei den winterlichen Meisen).
Die anderen Vögel, die partout keine Vegetarier werden wollen, Vogel- und Sanddornbeeren verschmähen und lieber weiter Insekten und Kerbtiere vertilgen möchten wie Nachtigall und Storch müssen jedes Jahr deswegen extra nach Afrika fliegen.
Auf jeden Fall fliegt nun ein Vogel zur Mistel, isst ihre Beeren und fliegt dann später vielleicht zu einem anderen Baum. Dort muss er ganz dringend und Dünger und Samen fallen zufällig auf einen fünf Meter darunterliegenden Ast. Der Mistelsame, der nun spürt, etwas ist unter mir, beginnt seine Wurzel auszustrecken, das heisst, er bohrt sie in die Rinde. Er braucht Nährstoffe und Flüssigkeit und wo soll er sie bekommen, wenn nicht von da? Menschen nennen die Mistel deshalb auch eine Schmarotzerpflanze. Dabei nimmt die Mistel vielleicht nicht nur, vielleicht gibt sie ihrem Wirt, dem Baum ja auch etwas. Zum Beispiel ein Mittel gegen Krebs. Und wenn das von den Biologen auf einmal festgestellt würde, würde sie dann aus der Liste der Schmarotzer und parasitären Pflanzen entfernt werden? Ich glaube kaum.

(Teil 1) Fortsetzung folgt

Tex Rubinowitz
25.01.2001, 16:28
Danke fuer den schoenen Vortrag, aber es fehlt eben das, was ich weiss, das Delikate.
Es ist naemlich so, dass der Mistelsame ueberzogen ist mit einer klebrigen Schicht, die auch nicht verdaut wird. Scheidet nun der Piepmatz den Kern aus, bleibt er am Po kleben, der Vogel benutzt dann einen Ast, um sich zu saeubern, Ast als Klopapier gewissermassen, der Kern bleibt am Ast, der Rest ist bei Wolfgang Mueller nachzulesen.
PS Also ich esse meine Erdbeeren immer ohne Kerne!
Ihr etwa mit?

Wolfgang Mueller
25.01.2001, 16:53
Dass der Mistelsame klebrig ist, habe ich ja gewusst, aber warum, ist mir erst jetzt klar geworden. Danke Tex! Ich habe immer vermutet, dass der Vogeldung nach unten plumpst (bei Regen z.B.) und darinnen enthaltene Same am Ast kleben bleibt, weil der Klebeüberzug irgendwie nicht verdaut wird.
Welche Vögel essen besonders gerne Mistelfrüchte? Die Misteldrossel (Turdus viscivorus) höchstwahrscheinlich und wer noch?
Nun folgt der 2. Teil, damit nicht wie gestern geschehen, plötzlich alles verschwindet.
(II Teil)
Solange also nicht bewiesen ist, ob der Baum, der die Mistel auf seinen Ästen beherbergt, nicht auch etwas davon hat, gilt die Mistel als Schmarotzer. Es gibt auch erdbewohnende Schmarotzer, um nur eine zu nennen die Dreispaltige Korallenwurz, die ich auf Island fand. Eine polare Orchideenart, die kein Blattgrün entwickelt mit ihren Wurzeln Birkenwurzeln anzapft.
Wie schwer so ein einmal formuliertes Vorurteil wieder aus der Welt zu schaffen ist, zeigt die Flechte 'Isländisch Moos'. Vor 1869 hat man nämlich alle Moose und Flechten als eine Sache betrachtet und 'Moos' genannt. Als endlich 1869 der Schweizer Biologe Simon Schwendener herausfand, dass Flechten symbiotische Lebensgesmeinschaften von Pilzen und Algen sind und mit Moosen überhaupt nichts zu tun haben, war es zu spät. Die Flechte 'Isländisch Moos' hatte bereits ihren Namen, den sie bis heute behalten hat. Warum überhaupt Moos, Flechte und Simon Schwendner? Nun, Simon Schwendner ist auf dem St. Mattäus-Kirchhof in Berlin-Schöneberg beerdigt, nur wenige Schritte von den Jacob und Wilhelm Grimm und ihren zwei Söhnen. Und Jacob Grimm hat sich ja eingehend mit Elfen und Zwergen beschäftigt, sein Interesse galt insbesondere den svart- und dökk‡lfur, wörtlich: den Schwarz- und Dunkelelfen, die er in der altisländischen Edda verzeichnet fand. Er hielt sie für eine spezielle Elfenart, während ein Zeitgenosse Grimms, der Münchner Rechtshistoriker Konrad Maurer davon ausging, es wären eigentlich Zwerge, eine spezielle Art halt. Tatsächlich ist es schwierig, da zu einem abschließenden Urteil zu gelangen. Aber auf jeden Fall zeigt sich da, wie ungeklärt auch heute noch vieles ist.

(Beitrag wurde von Wolfgang Mueller am 25.01.2001 um 19:18 Uhr bearbeitet.)

lacoste
31.01.2001, 17:32
O.k. Da offensichtlich im Martin Luther-Strang einige Leute Interesse an Dämonen haben, erlaube ich mir, eine längere Beschreibung meiner zweiten Teufelsaustreibung hierein zu setzen, in der Hoffnung, dass Tschisi dann nicht wieder sofort nach einem neuen Betriebsrat schreit. Ich hab den Bericht schon mal veröffentlicht, ich hoffe, das macht nichts. Angelika, woher weißt Du, dass die Dämonen siebenfach zurück kommen? Warst Du auch schon mal beim Exorzisten?
Sorry, die Austreibungsgeschichte war doch erheblich zu lang. Wer sie haben will, kriegt sie gemailt.
(Beitrag wurde von lacoste am 31.01.2001 um 17:22 Uhr bearbeitet.)

Angelika Maisch
01.02.2001, 00:30
Liebe Corinna,
das war ja mal wieder ne fulminante Story.
Glücklicherweise hab ich sie gerade noch gelesen, bevor sie weg war. Woher ich das weiß, mit den Dämonen? Lies mal bei
Onkel Matthäus nach, Kapitel 12 Vers 43 meine ich.

Tex Rubinowitz
01.02.2001, 00:54
Tu sie doch bitte wieder rein, Laenge sollte kein Kriterium sein, oder Hausmeister?
Wenn die Geschichte interessant ist wie die geloeschte

lacoste
01.02.2001, 02:05
bdt0014 vm 4 dpa 0007 über dpa vom 01.04.01 01:31:39
Freizeit/KORR/
Zipfelmütze ade: Die Wiege des Gartenzwergs steht vor
dem Aus Von Katharina Eckstein, dpa (Mit Bild STG01)
Rot am See (dpa) - Er ist so beliebt wie verachtet - der Gartenzwerg, Inbegriff
des deutschen Spießbürgers. Doch dem Gnom 'made in Germany' geht es nun
an den Kragen: Eine der Geburtsstätten der Zwerge mit der roten Zipfelmütze,
das Keramikunternehmen Rot- Ceramic aus Rot am See (Baden-Württemberg),
hat vergangene Woche beim Amtsgericht Crailsheim ein Insolvenzverfahren
beantragt. Der Konkurrenzdruck der Zwergen-Nachahmer aus Billiglohnländern
in Osteuropa und Asien sei zu groß gewesen, sagt der Geschäftsführer, Günther
Griebel. Sein Urgroßvater, der den Familienbetrieb 1874 in Gräfenroda
(Thüringen) gründete, gilt als einer der Väter des Gartenzwergs.
Griebel wollte sich schon einmal vom Gartenzwerg verabschieden, nachdem er
das Unternehmen von seinem Vater übernommen hatte. 'Mädchen wollten nichts
mehr mit mir zu tun haben, wenn ich ihnen sagte, mein Vater stellt Gartenzwerge
her'. Zudem sei die Herstellung nicht mehr rentabel gewesen. Stattdessen
fertigte Rot- Ceramic vor allem Weihnachtsengel. Griebels Vater war 1950 über
die grüne Grenze aus der DDR nach Stuttgart geflüchtet und hatte dort die neue
Firma aufgebaut, mit der er 1957 nach Rot am See zog.
Sympathie für das Familienerbe weckten bei Griebel erst wieder die so
genannten Zwergenprozesse, als unter anderem ein Gericht entschied, dass
Zwerge aus einem Garten, der gemeinschaftliches Eigentum ist, entfernt werden
müssten. Griebel sah nicht ein, dass der Gartenzwerg verteufelt wurde und
gründete 1987 eine zweite Firma, das Zwergenkaufhaus, die den Wichteln
Kultstatus verschaffte. Als Antwort auf das Urteil modellierte er den Zwerg
'Nachbars Opfer' mit Messer im Rücken. Dazu kamen Exemplare wie die 'Scharfe
Susi' oder der Jungfernschreck sowie Sportler- und Politikerzwerge, die bald in
anderen Unternehmen ihre Nachahmer fanden.
Um 1900 hatte der Zwerg erstmals einen Boom erlebt. Als Sinnbild der
Heinzelmännchen war er begehrtes Werbeobjekt und erklärte das geheimnisvolle
Bohnerwachs, Birkenhaarwasser oder die Waschkraft des Waschpulvers.
Unzählige Postkarten, Illustrierte und Karikaturen verbreiteten den Zwerg, der
ähnlich wie der Fliegenpilz als Schutzgott und Glücksbringer galt. Die Sagen und
Mythen um die Zwerge gingen auf die kleinen Goldbergbau-Stollen zurück, die
man in Osteuropa, Thüringen und dem Harz gefunden habe, erzählt der Experte.
'Der Gartenzwerg spiegelt die deutsche Seele bis ins Tiefste', meint Griebel, in
dessen Adern, wie er selbst sagt, Zwergenblut fließt. Über 10 000 Gegenstände
rund um den Gnom hat er in seinem Keller und einer extra eingerichteten
Zwergenstube gesammelt.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Streit zwischen Kindern und Eltern,
ob im Vorgarten des neuen Eigenheimes ein Gartenzwerg stehen solle. In den
50er Jahren habe es dann nichts Schlimmeres und nichts Spießigeres als den
Gartenzwerg gegeben. Trotzdem kam er immer mehr in Mode. 'Die Menschen
flüchteten sich nach 1945 in Niedlichkeiten', erklärt Griebel das Phänomen. 'Die
einfachen Leute hatten den Gartenzwerg, die Intellektuellen ihre
Nierentischchen'.
Während der klassische Gartenzwerg einen alten, behaarten Bergarbeiter
darstellt, habe sich beim modernen Plastikzwerg das Kindchenschema mit großen
Augen und großem Gesicht durchgesetzt. 'Seitdem die rote Mütze zum
Phallussymbol wurde, lässt sich ein Zwerg mit abgekickter Zipfelmütze nicht
mehr verkaufen', berichtet Griebel. Ursprünglich war die Zipfelmütze ein
Schutzhelm für die Bergleute, der als eine Art Antenne zum Einziehen des
Kopfes mahnte.

(Beitrag wurde von lacoste am 01.04.2001 um 13:43 Uhr bearbeitet.)

lacoste
01.04.2001, 14:44
sic!

Angelika Maisch
01.04.2001, 16:26
Der Zwergen und Elfenstrang ist wieder gehoben- ein alter Menschheitstraum ist in Erfüllung gegangen. Danke Corinna!

Hartmut Andryczuk
01.04.2001, 17:42
Ein Link auf www.daemonen.de über 'Dämonen in uns' weiss folgendes zu berichten:
Wenn wir in der Vergangenheit des Menschengeschlechts zurueckblicken, so finden wir neben
vielen anderen religioesen Ueberzeugungen einen allgemein verbreiteten Glauben an die Existenz
von Luft- oder Hauchwesen, welche sich in der Umgebung des Menschen aufhalten und ihn
unsichtbar aber wirksam beeinflussen.
(C.G. Jung - Synchronizität, Akausalität und Okkultismus dtv 06.99)


Die ursprüngliche Heimat der Dämonen war der Orient. Dort gab es eine umfangreiche magische Literatur, die sich mit der Anrufung
guter und der Verteidigung gegenüber böser Geister beschäftigte.
So lehrte und lehrt die schwarze Magie, wie man sich Dämonen durch Anrufung untertan machen kann und die weiße Magie, wie
man dem schändlichen Treiben solcher 'Heraufberufenen' Einhalt gebieten kann. Im mittelalterlichen Christentum wurden die
Dämonen in die Unterwelt verdrängt und das gewaltsam niedergekämpfte 'Heidentum' setzte sich im Aberglauben der Völker fort,
dessen Wurzel sicher die Furcht vor Unglücken, Krankheiten und dem Tod war und mehr und mehr wurden die Dämonen, einst
durchaus dem Menschen auch gut gesinnt, zu Vertretern alles Schlechten.
In der heutigen Zeit unterscheidet das moderne
Bewußtsein 3 Stufen der Bedeutung die der Begriff
Dämon beinhaltet: Eine menschliche, eine
untermenschliche und eine übermenschliche
Komponente.
So sind also sinngemäß die Dämonen in uns selbst, als
unsere gute bzw. böse Seite, unser Gewissen in Form der
inneren Stimme oder als nicht greifbare Wesen, die in
menschlicher oder tierischer Form auftretend unser
Geschick beeinflußen.

Dies zeigt sich daran, daß man selbst heutzutage, in einer angeblich aufgeklärten Gesellschaft, z.B. im Zusammenhang mit
Schwerverbrechen (Massenmörder) als von Dämonen Besessenen spricht oder auch im Verbindung mit Drogenkonsum von den zu
bekämpfenden inneren Dämonen spricht.
Nicht zu vergessen natürlich 'die dämonischen Triebe' von denen im Zusammenhang mit diversen erotischen Neigungen gesprochen
wird. So gibt es schon immer einen engen Zusammenhang zwischen dämonischer und erotischer Ausstrahlung (vgl. Werwolf und
ungebändigter Trieb oder Vampir und charismatische Verführung).


(Dieses Thema wird übrigens in relativ exzessiver Form in einer von mir mit Absicht vernachlässigten Filmsparte - den japanischen
Animes - aufgegriffen, wo es eine Vielzahl von zweifelhaften Beiträgen gibt, in denen wild aussehende Dämonen mit
überdimensionierten Geschlechtsteilen sich über unschuldige japanische Frauen hermachen, um diese zu 'beglücken'. Doch gibt es wie
in jedem Genre auch hier durchaus gelungene Beiträge).
So werden wir ewig eine Gratwanderung zwischen unseren mythologischen Erinnerungen, den daraus resultierenden abergläubischen
Handlungen und den Ängsten unseres Unterbewußtseins auf der eine Seite und den wissenschaftlichen Erklärungsversuchen, bestimmt
durch unsere Ratio auf der anderen Seite machen.
Entscheidet selbst geneigte Leser, ob Ihr den Dämon als eigene Wesenheit oder als Personifizierung der menschlichen Schwächen
sehen wollt.

Wolfgang Mueller
02.04.2001, 12:41
Glückwunsch lacoste, Glückwunsch Hartmut,
das sind wirklich jede Menge brauchbarer Informationen, die den Einstieg für Menschen ohne Zwergbezug ermöglichen. Auch gefällt mir sehr die Tendenz die 'dunkle' Seite der Zwerge, die Dämonen und C.G. Jung zu beleuchten und sozusagen die menschliche Produktivität am Beispiel des industriell gefertigten Gartenzwergs und seiner Geschichte in menschlicher Obhut zu offenbaren. Vielen Dank!

Hartmut Andryczuk
05.04.2001, 01:10
Ich möchte diese Säule hier auf ewig neben der Angeli-Säule stehenlassen; beide immer nebeneinander wie Sterne eines Doppelsternsystems, wo man nur noch hin- und herzuzappen braucht - von Elfen zu Zwergen zu Tierkreisen, Telekinese und Naturgeistererscheinungen...Nur noch diese zwei Säulen hier - ohne Oliver Hirschbiegel oder Hemut Kohl. Die einzigen wahren Prominenten: Naturgeister und Sterne...
(Beitrag wurde von Hartmut Andryczuk am 05.04.2001 um 00:14 Uhr bearbeitet.)

lacoste
09.04.2001, 15:27
bdt0290 vm 3 dpa 0294 über dpa vom 09.04.01 14:22:32
Glücksspiele/Lotto/Toto/

Gewinnquoten der Elfenwette (14. Veranstaltung)

Hamburg (dpa) -
Gewinnklasse Anzahl Quoten Jackpot
1 (11 R.) 41 x 10.985,70 Mark 0,00 Mark
2 (10 R.) 834 x 540,00 0,00
3 (9 R.) 8.236 x 54,60 0,00
(ohne Gewähr)
dpa yyzz jn dh

bdt0290 09.04.01 14:22

lacoste
17.04.2001, 14:58
bdt0257 vm 3 dpa 0227 über dpa vom 17.04.01 13:50:29
Glücksspiele/Lotto/Toto/

Gewinnquoten der Elfenwette (15. Veranstaltung)

Hamburg (dpa) -
Gewinnklasse Anzahl Quoten Jackpot
1 (11 R.) 15 x 30.659,40 Mark 0,00 Mark
2 (10 R.) 307 x 1.498,00 0,00
3 (9 R.) 4.493 x 102,30 0,00
(ohne Gewähr)
dpa yyzz jo dh

bdt0257 17.04.01 13:50

Walter Schmidtchen
27.04.2003, 15:09
Wolfgang Müller
"Die Elfe im Schlafsack"
Verbrecher-Verlag, Berlin

Ende der Werbeunterbrechung

Der Admiral
19.06.2003, 14:49
Der Elfenexperte Wolfgang Müller (http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/19.06.2003/619199.asp) im Tagesspiegel. "Unter Elfen"