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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : P., Matti (Kleines Fanzine: Matti P., A. Kaurismäki, Tom Verlaine)



Hartmut Andryczuk
16.01.2001, 15:27
Mein Lieblingssänger ist Tom Verlaine von der ehemaligen Gruppe 'Television'; einer meiner Lieblingsmusiker 'Tricky' von 'Massive Attack'. Mein Lieblingsschauspieler heisst Matti P. aus den Kaurismäki-Filmen. Kaurismäki ist mein Lieblingsregisseur. Niemanden von diesen Personen bin ich begegnet. Ist ihnen jemand aus diesem Forum begegnet und weiss darüber zu berichten oder diese Persönlichkeiten zu entzaubern?

tex
16.01.2001, 16:27
Tricky bei Massive Attack?
Wann soll das gewesen sein?
Aber doch schon nicht mehr bei der Platte mit dem Feuerpiktogram auf dem Cover.
PS.: Matti Pellonpää kann man nicht mehr entzaubern, den hat der Tod bereits entzaubert

PPS.: Wir muessen unsere Werner Buettner/Wolf Vostell-Kolumne mehr pushen!
(Beitrag wurde von tex am 16.01.2001 um 15:29 Uhr bearbeitet.)

Hartmut Andryczuk
16.01.2001, 22:19
Nein, davor (meines Wisssens nach). Zum Beispiel ist das Stück 'Karmacoma' zusammen mit 'Massive Attack' eingespielt worden, aber ich lass mich gern belehren. (Tricky hat ja auch mal ein Stück mit Björk aufgenommen ('Yoga'). Damit sind aber meine 'Napster mp3-Kenntnisse' schon erschöpft.
Das Matti P. tot ist, weiss ich, aber er ist ja nicht schon seit 20 Jahren tot. Manche Schreiber sind ja bereits schon älter als Matti.

tex
16.01.2001, 23:15
Matti Pellonpää seit 20 Jahren tot?
Mann, der hat vor drei oder vier Jahren den Loeffel abgegeben.
PS Ich glaube diese Antwort ist ueberfluessig, aber ich hab den Satz 'nicht schon seit 20 Jahren tot' nicht verstanden, ich versteh ihn ehrlich gesagt immer noch nicht.
PS Tricky und Bjoerk waren sogar mal ein Paar

(Beitrag wurde von tex am 16.01.2001 um 22:20 Uhr bearbeitet.)

Hartmut Andryczuk
16.01.2001, 23:20
Eben, Tex, eben...
PS: (Unsere Bearbeitung lief gerade parallel. Ich meinte, da Matti noch nicht solange tot ist, ist ja die Wahrscheinlichkeit grösser, dass jemand ihm begegnet ist. Wenn nicht, ist das schade. Dann kann man nichts machen. Das hätte aber den Vorteil, nichts Negatives über ihn berichtet zu bekommen).
(Beitrag wurde von Hartmut Andryczuk am 16.01.2001 um 22:23 Uhr bearbeitet.)

michakra
06.04.2002, 01:11
Aki Kaurismäki trägt einen Trenchcoat, nicht ganz unfettige längere Haare, hat immer eine Zigarette im Mund und ein Glas Getränk in der Hand (Campari? Es war rot). Ansonsten redet er nicht wesentlich mehr als seine Schauspieler im Film.
Keine Ahnung, ob das noch zutrifft oder einer Entzauberung dient. Die Begegnung am Kiosk der Grenzland-Filmtage in Selb ist schon 15 Jahre her. Aki K. stellte "Schatten im Paradies" vor, hing bevorzugt mit einem anderen finnischen Regisseur (Pauli Pentti) am Tresen rum und reichte schon mal einen größeren Schein über die Theke, auf dass die anderen Anstehenden auch noch heiße Würstchen und Bier bekamen. Matti Pellonpää war leider nicht vor Ort.

Herr Cohn
07.04.2002, 01:30
Michakra, Sie sind hundsgemein. Die Kaurismäkische Lakonie hier mirnichtsdirnichts zu imitieren! Bitte nochmal das Ganze, und bitte richtig mit Details. Mit breiter und süffiger Verve.

Hartmut Andryczuk
10.04.2002, 09:42
Und TRICKY? Dem letzten genialen Popmusiker? Ist jemand schon einmal TRICKY begegnet.

wuggi
10.04.2002, 16:23
Das hilft nicht weiter, was?
Ich kenne die Synchronstimme einer der Kollegen von Matti P. in "Das Leben der Bohème", also den Herrn, zu dem die Stimme gehört. Was er beim Synchronisieren an hatte, weiß ich leider nicht.

Hartmut Andryczuk
10.04.2002, 18:10
Danke, hilft aber nicht. Meine Nachbarin ist irgendwie über sieben Ecken mit Heinrich Himmler verwandt. Aber irgendwie ist ja jeder mit jedem über sieben Ecken verwandt.

michakra
10.04.2002, 22:39
Herr Cohn, das Auftauchen des Aki Kaurismäki bei den Selber Filmtagen prägte sich wohl jedem Besucher ein. Er wurde schon bei seinem ersten Auftritt Mitte der 80er Jahre zu einem Publikumsliebling und kam zwei Jahre später nochmal in die Provinz. Dann wurde er berühmt. Seine Beliebtheit lag sicher an den ausdrucksstarken wie dialogarmen Filmen, die einem das Entziffern von ins (beispielsweise) Serbokroatische übersetzten finnischen Textfetzen ersparten, aber auch an seiner Allgegenwart am erwähnten Kiosk. Nun ist das umgebende Kino-Foyer keineswegs ausladend, sondern schlauchartig und ungefähr drei Meter fünfzig breit. Jeder Festivalbesucher musste also im Lauf der vier Tage an diesem melancholisch und wild wirkenden Finnen vorbei - ob er nun aufs Klo wollte oder sich ein Ticket kaufte. Und kam, wie gesagt, gelegentlich in den Genuss von heißen Frei-Würstchen und Alkoholika. Im Umgang mit Letzterem schien Herr Kaurismäki damals schrankenlos. Eine Freundin verbürgt sich dafür, dass er einen seiner Filme mit drei Piccolos in einer Hand und heftig schwankend vorstellte. Andererseits sind die Fragen des Publikums bei solchen Gelegenheiten anders oft kaum auszuhalten.

Herr Cohn
11.04.2002, 01:15
Danke, Michakra! Ich seh ihn jetzt schwankend vor mir. Vielleicht bin ich ja über sieben Ecken mit ihm verwandt, das wäre schön.

vir
11.04.2002, 17:59
Hartmut, ich bin Tricky begegnet.

Die Vorgeschichte

Erstens: Ich sammle gerne die Unterschriften von Autoren, Künstlern und Musikern deren Werke mir gefallen. Ich habe schon viele, sogar eins von Angelika Maisch.

Zweitens: Ich bin einmal nach einem Konzert morgens um vier auf der Nüschelergasse zufällig mit George Clinton zusammengeprallt. Er war mindestens so „betrunken“ wie ich und er roch auch nicht besonders gut. Wir richteten ein paar Worte aneinander, aber ich erinnere micht nicht mehr daran was ich sagte. Ich verstand natürlich auch absolut nichts von dem wenigen, was er von sich gab.
Wegen dieser autogrammlosen Begegnung schwor ich mir, nie mehr an einen kulturellen Anlass zu gehen, ohne ein Buch, eine CD-Broschüre oder eine LP des jeweiligen Protagonisten mitzubringen, um fortan immer für sowohl absichtliche als auch zufällige Begegnungen mit denselben gewappnet zu sein; denn um Autogramme auf Zetteln zu bitten macht die Sache sowohl für den Bittsteller als auch für den Künstler noch erniedrigender als sie es eh schon ist. Daher entfällt diese Variante natürlich.

Die Tricky-Begegnung

Jahre nach dem Clinton-Zusammenstoss ging ich ans Trickykonzert im 'Jail'. Kurz zuvor hatte mir wer sein Album 'Pre-Millennium Tension' in einer „limitierten“ CD-Version geschenkt. Es ist dies ein kleines Buch, in doppeltem CD-Hüllenformat, ein Plastikstern im Einband um die CD darüberzudrücken, die ca. 12 Papierseiten völlig unbedruckt und weiss. Wenn es je ein Objekt gab, das wie fürs Autogramme-reinschreiben gemacht war, dann dieses CD-Buch hier. Ich aber dachte mir, nein, der gilt doch als ausserordentlich schwieriger, launischer und zudem noch introvertierter Künstler, da brauchste das Teil gar nicht erst einzustecken!
Das ansonsten interessante Konzert schien mir auch rechtgeben zu wollen, denn Tricky stand meistens im Halbdunkel, oft sogar mit dem Rücken zum Publikum, und er richtete auch kein einziges Wort an die Zuschauer, nicht eines.
Keine zehn Minuten nach dem Konzert sass er aber mit zwei einheimischen Nachtlebensprofis, Renate Diethelm und Irène Karrer (beide kannte ich so vom ‚hallo‘ und ‚prost!‘-Sagen) in der Ecke im Saal und kiffte, als ob nichts wäre. Die Sau. Mich überkommt heute noch eine gewisse gewisse prämillenniale Anspannung, wenn ich die leeren Seiten in der verfluchten CD-Hülle sehe. Natürlich stellten die beiden mich auch noch vor, aber mir war weder nach kiffen noch nach schwätzen und so machte ich mich diskret davon.

Tricky hat ein auffallendes Gesicht – es schien mir als habe er eine ganz mild deformierte Augen- und Nasenpartie und, doch, doch, klein ist er natürlich auch, sehr sogar. Verzeihung, aber ich fand er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit René Weller. Er trug ein ärmelloses geripptes Unterhemdchen (es war Hochsommer) und Khakihosen mit grossen Seitentaschen in Kniehöhe. Die Taschen wirkten, als hätten sie schon viele Gegenstände enthalten und seien auch jetzt keineswegs leer.

Die Mädchen gingen übrigens noch mit Tricky ins Kaufleuten, das erzählte man mir später. Dort stellten sie ihn stolz dem Aufpasser Jürg, genannt Pulverspitzel vor. Der erkannte keineswegs Trickys Berühmtheit, sondern sah in ihm nur einen fremdrassigen Zwerg und verbot ihm daher kategorisch die Kifferei, worauf sich Tricky konsequenterweise von dannen trollte.