le_reptile
12.01.2001, 11:21
sommer 2000, malcom mclarens selbstbeweihräucherungs-ausstellung im karlsruher zkm: das lebenswerk eines mannes, der praktisch sein ganzes leben nichts anderes getan hat, als sich selbst zu beweihräuchern. gott sei dank auf höchst unterhaltsame art. ich stehe also gerade auf einer installation, die aus in den boden eingelassenen fenstern besteht, hinter denen die überbleibsel und artefakte seiner verschiedenen schaffensphasen liegen wie in kleinen gräbern: die sid vicious-puppe vom great rock'n'roll swindle-cover! accessoirs, die womöglich annabella von bow wow wow, der schwarm meiner jugend, getragen hat! original single-covers! daneben hängen hinter glasscheiben seine klamotten aus der teddy boy-phase, der punk-zeit, das tartan-kostüm, das von vivian westwood.
ich höre den sneer aus der anfangs-sequenz von the great rock'n'roll swindle: may naime is malcolm mclaren... vor meinem inneren, äh, ohr - und plötzlich den original-sneer direkt neben mir! der meister selbst, der mephisto der popkultur, führt eine gruppe offensichtlicher mitglieder der kunstschickeria, bestehend aus klunkerbehangenen schnepfen und söhnchen in teuren anzügen durch seine ausstellung. ich lausche seinen ausführungen. alle fragen die ich jemals an malcolm mclaren stellen sollte, sind wie aus meinem kopf wie ausgelöscht. verdammt! ich hätte fragen können, ob die sex pistols wirklich nur marionetten an mclarens strippe waren. sid vicious, wie war er denn so, als typ, meine ich? herr mclaren, haben sie annabella wirklich als 14jährige im waschsalon entdeckt? herr mclaren, kann man sich von ihnen eine scheibe abschneiden?
alles weg. ich komme mir vor wie im plattenladen: da weiss ich plötzlich auch nicht mehr, welche platten ich mir schon seit wochen kaufen will.
später stand er dann zwischen einer installation herum, die aus fünf einarmigen banditen bestand, an denen man nach lust und laune herumspilen konnte und die bei bestimmten kombinationen diaprojektionen und soundfetzen aus seinem leben an die wand warfen, so das ein chaotisches durcheinander von bild- und soundschnippseln entstand, was den meister sichtlich erfreute, da es chaotic sei und sein life sei schliesslich chaotic gewesen. sicher die hälfte der leute hat ihn erkannt, keiner wagte es, ihn anzusprechen, nur die kunstschickeriamitglieder stellten immer blödere fragen. und er sah so aus, als ob er nur darauf warte, von jemand anders angequatscht zu werden
wenn man lange genug spielte, spuckten die spielautomaten schliesslich einen jeton aus, den man gegen ein t-shirt oder ein poster einlösen konnte.
ich höre den sneer aus der anfangs-sequenz von the great rock'n'roll swindle: may naime is malcolm mclaren... vor meinem inneren, äh, ohr - und plötzlich den original-sneer direkt neben mir! der meister selbst, der mephisto der popkultur, führt eine gruppe offensichtlicher mitglieder der kunstschickeria, bestehend aus klunkerbehangenen schnepfen und söhnchen in teuren anzügen durch seine ausstellung. ich lausche seinen ausführungen. alle fragen die ich jemals an malcolm mclaren stellen sollte, sind wie aus meinem kopf wie ausgelöscht. verdammt! ich hätte fragen können, ob die sex pistols wirklich nur marionetten an mclarens strippe waren. sid vicious, wie war er denn so, als typ, meine ich? herr mclaren, haben sie annabella wirklich als 14jährige im waschsalon entdeckt? herr mclaren, kann man sich von ihnen eine scheibe abschneiden?
alles weg. ich komme mir vor wie im plattenladen: da weiss ich plötzlich auch nicht mehr, welche platten ich mir schon seit wochen kaufen will.
später stand er dann zwischen einer installation herum, die aus fünf einarmigen banditen bestand, an denen man nach lust und laune herumspilen konnte und die bei bestimmten kombinationen diaprojektionen und soundfetzen aus seinem leben an die wand warfen, so das ein chaotisches durcheinander von bild- und soundschnippseln entstand, was den meister sichtlich erfreute, da es chaotic sei und sein life sei schliesslich chaotic gewesen. sicher die hälfte der leute hat ihn erkannt, keiner wagte es, ihn anzusprechen, nur die kunstschickeriamitglieder stellten immer blödere fragen. und er sah so aus, als ob er nur darauf warte, von jemand anders angequatscht zu werden
wenn man lange genug spielte, spuckten die spielautomaten schliesslich einen jeton aus, den man gegen ein t-shirt oder ein poster einlösen konnte.