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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Adorf, Mario



usho
30.12.2000, 15:27
Zum Jahreswechsel 92/93 strahlte das österreichische Fernsehen den Kaufhausvierteiler 'Der grosse Bellheim' mit Mario Adorf in der Hauptrolle als Kaufhausdirektor aus. Ich wohnte damals mit zwei Männern zusammen, und die Abende wurden gemeinsam vor dem Fernseher verbracht, die ersten beiden Folgen für gut befunden.
Dann musste ich nach Paris, mein Stipendium antreten. Die Tage und Nächte waren kalt, einsam und fernsehlos. Ich kannte niemanden, und ein Ort des Trostes wurde mir das um die Ecke meines Ateliers gelegene Kaufhaus BHV, dort wärmte ich mich auf und heizte meine Fantasie an, ich verzahnte sie mit den ersten beiden Folgen des Großen Bellheims. Ich wurde Teil einer Handlung. Die französischen Darsteller (unsynchronisiert) verrichteten ihre Arbeit so gut, daß sie fast als richtige Verkäufer durchgehen konnten. Den Kaufhausdirektor bekam ich natürlich nicht zu Gesicht.
Der bemerkenswerteste Ort war für mich die Kellerabteilung mit einer absonderlichen Palette von allerlei Exotika wie Aquariendekorationen, Schusterbedarf, Ofenrohren, Strasshundehalsbändern, aber auch so nützlichen Stiefkindern wie Kippschaltern für Nachttischlampen.
In dem Moment, als ich das Kistchen mit den Kippschaltern durchwühlte, tat dies auch eine haarige, parfümierte Tatze. Der an dieser Tatze hängende Mann war Mario Adorf.
Für mich war das nicht ungewöhnlich. Jetzt hatte sich der Direktor also auch in die Kellerabteilung verirrt. Auch die Kleinen im Schatten brauchen wohl Aufmerksamkeit, damit das große Ganze funktioniert.
Ich kaufte zwei Kippschalter, einen gold-und einen silberfarbenen und verschwand in meinem Atelier.
4 Monate später hat meine Freundin Petra ihn interviewt, und ihm von dieser Kippschalterbegegnung erzählt und er musste herzlich lachen.
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Walter Groebchen
16.01.2001, 02:04
Wird Zeit, daß wieder jemand diese Mario Adorf-Klamotte ausm Regal holt (und den Eintrag ganz nach oben)... yep

tex
16.01.2001, 02:15
Find ich auch, aber auf so unreflektierende, unkonstruktive Weise wie wir das hier machen, ist das kosher? Was wird der Betriebsrat sagen?

Angelika Maisch
16.01.2001, 02:29
Man kann es ja mal versuchen.
Vielleicht merkt der Betriebsrat auch gar nichts.Beziehungsweise, er hätte bestimmt nichts gemerkt, wenn wir nichts gesagt hätten.Verdammt.

Walter Groebchen
16.01.2001, 02:38
Mario Adorf muß nach vorn, ganz weit.
Ich hätte ja auch gern was zu Raimund Harmstorf (Harmsdorf?) gelesen, dem Mann, der im deutschen TV eine Kartoffel mit blosser Faust zerquetschte. Aber, sorry, ich kann keine Paparazzi-Story einbrigen, nicht mal eine unhöfliche.

tex
16.01.2001, 03:06
DAS TRAURIGE IST, DASS HIER DIE IMMERGLEICHEN 22 TYPEN IN IHREM EIGEN SAFT SCHMOREN UND PROMIS AUS IHREN FINGERN SAUGEN, WO SIND EIGENTLICH DIE ANDEREN 6 MILLARDEN?
kANN AN DEREN TUER MAL WER KLOPFEN?

Wilfried Wieser
09.04.2001, 16:12
Herein?

Pomito
09.04.2001, 16:34
Ja guten Tag,
wir kommen vom Hilfsdienst für herabgesunkene Internetforen und wollten nur mal fragen, ob sie nicht eine kleine Paparazzispende hätten - wir stellen Ihnen auch eine Quittung aus, die können Sie dann beim Finanzamt Monaco einreichen. Für's erste reicht uns schon, wenn Sie wüßten wie Raimund Harmsdorf das damals mit der Kartoffel gemacht hat und ob er bei den Dreharbeiten zum Kurier des Zaren tatsächlich erblindet ist. Eine Begegnung mit Mario Adorf, der Ihnen auf der Gegenfahrbahn der Autobahn entgegenkam zählt natürlich auch.
Ach, sie haben schon gespendet? Gerade eben erst? Für die anonymen Normalbürger e.V.? Ja, dann nix für ungut!

Wilfried Wieser
09.04.2001, 18:20
Kartoffeln lassen sich leichter zerquetschen, wenn man sie vorher eine Weile in kochendes Wasser legt.

Reverend Tex
01.08.2001, 00:31
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hoerme
08.08.2001, 17:20
der große bellheim war wohl zu seiner zeit die großartigste serie
ich kann mich noch gut erinnern, daß auch ich respektive meine damalige wg vom bellheim-fieber angesteckt wurde.
vor der letzten folge klaute ein jeder von uns aus unterschiedlichen supermärkten die arbeitsmäntel des verkaufspersonals.
das geht ganz leicht, wenn man mal ganz dringend aufs klo muß. hunderte mäntel in allen größen liegen da rum.
wir hatten also unsere mäntel und versammelten uns richtig angezogen vor dem fernseher. nur einer von uns hat keinen mantel bekommen, dafür war er im anzug und nannte sich von da an selbst bellheim. frechheit.
an die letzte folge kann ich mich sonst nicht mehr erinnern, nur ein paar jahre später hatte ich eine begegnung bellheimscher art.
ich war in baden-baden because of a blödes filmfestival. am abend gabs eine ausstellungseröffnung von pipilotti rist und warum auch immer bin ich dann irgendwann eher besoffen an ihrem tisch gelandet. dort saß ich dann neben einer frau die mir als gudrun gut vorgestellt wurde (hat mich damals nicht beeindruckt, da ich sie nicht kannte, HA!), gleich daneben saß aber jemand, dessen namen ich inzwischen vergessen habe. der immerböse udolattek-ähnliche aus dem großen bellheim (er war auch der zaubernde mörder des königs von st. pauli - diesen satz bitte auf der zunge zergehen lassen und 10mal aufsagen). ich machte auch fotos (damals waren grad die lomos schwer angesagt), doch später sah ich auf den fotos nur kerzen und feuerzeuge.
tja

Tex Rubinowitz
30.08.2001, 05:18
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(Hochwuchtpunkt, weil usho san gerade momentan Zeit hat ins Netz zu schauen, und ich will ihr langes Grundeln ersparen

yellowshark
07.02.2004, 16:54
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