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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reininger, Blaine von Tuxedomoon



tex
29.12.2000, 12:37
Irgendwie kam ich mal nach einem Konzert der amerikanischen Gruppe 'Tuxedomoon' mit Blaine Reininger, dem charismatischen Saenger und Geiger ins Gespraech, der zu meiner Ueberraschung fliessend deutsch redet (andererseits (faellt mir erst JETZT auf): bei DEM Namen nicht so abwegig). Ich bat ihn, mich seine verhornten Greiffingerkuppen zu befuehlen. Hart wie Echsenhaut. Spaeter lernte ich auch Geige, kam aber nie ueber das Blasen-Stadium hinaus.
Von Jonathan Richman hab ich mir mal ein Autogramm auf den Hals geben lassen. Und Jonas Almquist von den schwedischen Motorrad-Rockern'Leather Nun' rief ich meinen einzigen schwedischen Satz zu :' Mjoelk aer livet' (Milch ist Leben), worauf er lachend meinte:'Nej, oel aer livet' (Bier ist Leben). Das war in einem dunklen Gang, das weiss ich noch, und dass er beim Konzert eine Jeansjacke, dadrueber zwei Lederjacken und noch einen Trenchcoat anhatte, und auf dem Kopf groteskerweise eine Art Tick-Trick -und-Track-Kaeppchen, allerdings ohne Propeller.


(Beitrag wurde von tex am 27.03.2001 um 23:59 Uhr bearbeitet.)

Ruebenkraut
28.03.2001, 00:51
Jetzt fällt mir durch die Erwähnung von Jonathan Richman diese Begebenheit ein: Mitte der achtziger: Richman Konzert im Loft. Ich hatte ihn und die Modern Lovers bei einem Konzert in Toronto schätzen gelernt (ich hatte auch den vom Schlagzeuger ins Publikum geworfenen Schlagzeugschläger (oder wie das Ding heißt) gefangen. In Berlin zurück wollte ich natürlich ins Richman Konzert. ich muss ungefähr der einzige gewesen sein, der schon im Vorverkauf eine Karte erstanden hatte und dann auch noch 90 Minuten vor Beginn des Konzerts vorm Loft stand. Jedenfalls, als die Tür geöffnet wurde, kam ich ohne Gedrängel als erster in den Saal - hinter mir folgte niemand, alle wussten ja, dass sie noch ausreichend Zeit hatten... Im Saal war aber schon Jonathan und spielte mit einem mir damals noch völlig unbekannten Gegenstand Fußball (es war ein hackysack, ein mit Körnern gefüllter Ball, mit dem man jonglieren kann). Er begrüßte mich freundlichst. Wodurch ich natürlich noch ein größerer Fan wurde.

tschisi
28.03.2001, 01:17
Wow! das nenn ich hochhieven.
die Europameisterin im mit dem von Dir beschriebenen Ball jonglieren war letztens im SZ-Jugendmagazin. es nahmen aber nur drei Frauen teil am Wettbewerb.
witzig auch, daß bier auf schwedisch oel heißt. Was heißt eigentlich Büromöbel auf estnisch?

Tex Rubinowitz
28.03.2001, 01:28
Stockholm.
Mein Freund Thomas und ich hatten am Vormittag unser alljährliches Langsteckenschwimmen geleistet, ich die dreieinhalb Kilometer in für mich sensationellen 57 Minuten. wir haben das mittlerweile bereits acht Mal gemacht, aber das war das bisher beste Ergebnis.
Um das zu feiern waren wir in einem Sitzkonzert von Jonathan Richman, fantastischen, weil in uns noch die Endorphine herumspukten, wir hatten die Traurigkeit (Postendorphine Situation) gerade überwunden, und waren unglaublich euphorisch, glücklich, mutig auch.
Den Vortragenden mögen und mochten wir auch, wir waren sehr weich, und der Alkohol machte uns noch weicher und seliger. Und mutig nuttiger.
Als das Konzert aus war, und der Künstler an mir, in den Seilen Hängenden vorbeiging, fragte ich ihn, ob er mir ein Autogramm geben könne, und zwar begleitet mit den anbiedernden Worten 'Buzz Buzz goes the Honeybee', ein Song von ihm, er 'ja, den Song kenne ich, er ist von mir'. Ich: 'ich weiss, kannst Du mir ein Autogramm geben?', obwohl mich Autogramme sowas von gar nicht interessieren, aber ich war halt so... ä ..weichmutignuttig. Er fragte: 'Sure, do you got a pen?', ich hatte keinen, und er meinte logisch lakonisch : 'No pen, no autograph'.
Ich weiss nicht wie er mir vor ca 10 Jahre ein Autogramm auf meinen Hals hat machen können, denn ich hab nie einen Stift bei mir, vielleicht mit den Zähnen?

(Beitrag wurde von Tex Rubinowitz am 28.03.2001 um 00:50 Uhr bearbeitet.)

Tex Rubinowitz
28.03.2001, 01:36
Tschisi, du Narr, Du weisst ganz genau, was auf estnisch Büromöbel heisst, nämlich Büroomööbel, und das Hochwuchten ist nicht von mir ausgegangen, sondern von Monsieur Rübenkraut,ich kenne ihn nicht und der Mann kennt sich hier noch nicht aus, was verboten ist, und was erlaubt.

tschisi
28.03.2001, 01:45
hab ich ja gar nicht behauptet, daß du gewuchtet hast. das war natürlich rübenkraut (der sicher keine ahnung hatte, was büromöbel auf estnisch heißt) - und müßte ich die ungeschriebenen gesetze des forums auslegen, dann würde ich nicht sagen, daß ein neuling nicht einen bodensatzbeitrag hochwuchten dürfte. vorausgesetzt, er hat etwas relevantes dazu beizutragen, was rübenkraut zweifellos hatte. verboten wäre m.E., würde zum beispiel irgendein plattenmanager die hannelore-elsner-traumgeschichte raufwuchten, indem er sowas wie 'Grrr...' drunterschriebe...
eine richtige hannelore elsner geschichte gibts glaub ich noch gar nicht. obwohl ich die sehr schätze. die hannelore elsner.

Tex Rubinowitz
28.03.2001, 02:11
ja, die Hannelore Elsner ist eine Gute, eine grosse Gute, und für alle WiHöPs, die nicht den Film 'Die Unberührbare' kennen, möchte ich im Namen des Hauses dringend empfehlen ,diesen Film nachzuholen.
wenn jemand die erfundene Hannelore Elsner Geschichte vom Gurkenglasboden hochkratzt, wird er erschossen. Das ist keine Drohung, das ist hier so Usus. Ihr Neulinge, gewöhnt Euch bitte an unsere George Bush Gesetze, wir sind hier aber nicht so human wie GWB, dass wir Euch auf einen elektrischen Stuhl höflich bitten, auf dem ihr gnädig und fröhlich vor Euch hinschmoren könnt, wir exekutieren sofort. ist schonmal passiert, wirklich. Sein (?) Name war DEVOTES NEUTRUM, und er behauptete ein Rendezvous mit Madonna gehabt zu haben


(Beitrag wurde von Tex Rubinowitz am 28.03.2001 um 11:52 Uhr bearbeitet.)

Ruebenkraut
28.03.2001, 11:30
Tja, also die Etikette gegen das Hochwuchten kannte ich tatsächlich nicht. Eher dachte ich andersherum: Da ich am gestrigen Abend schon ein paar Begegnungen ins Forum gestellt hatte, dachte ich, ich will mal nicht übertreiben und schon wieder einen neuen Strang beginnen, zumal mir die Begegnung mit Jonathan nicht so wahnsinnig mitteilenswert erschien. Dann las ich irgendwo, dass eine Sache von Tex ganz unten interessant sei und als ich dort Richman erwähnt fand, habe ich es eben doch - sozusagen als Unterpunkt des Reininger- Strangs hingeschrieben. Sorry, wenn das hier nicht erlaubt ist oder sich irgendwer auf die Füße getreten fühlt...

(Beitrag wurde von Ruebenkraut am 28.03.2001 um 10:33 Uhr bearbeitet.)

Ignaz Wrobel
25.10.2001, 19:23
Heute abend spielt er im Columbiafritz, der Jonathan Richman, da wo neulich Felix Kubin auftrat. Bin zu erkältet, höchstens wenn jemand so richtig begeistert mitkommen würde, würd ich mich überreden lassen hinzugehen... 0163-3122547 (Diese Telefonnummer zerstört sich selbst innerhalb von 24 h). Ein Anlass zum Wuchten dieses sympathisch bescheidenen Stranges.

James Dean Brown
25.10.2001, 20:58
Genau. Was mich bescheiden dazu veranlasst, noch einmal zum Initialmusiker des Stranges zurückzukehren. Die Legende besagt, dass Blaine Reininger zu Schul- bzw. Studienzeiten von seinen Eltern gedrängt wurde, einen wissenschaftlichen Beruf zu ergreifen. Da alle berühmten Wissenschaftler und deren Institute aus Deutschland stammen, sollte der halbwüchsige Blaine, einer nordamerikanischen Logik folgend, diese Sprache erlernen.

naja
26.10.2001, 10:57
... was das miese 'Tuxedomoon'-Konzert in der Frankfurter 'Batschkapp' Anfang der 80er leider auch nicht rettete. Wahrscheinlich war Blaine Reininger genauso öde wie uns, er sprach jedenfalls kaum ein Wort, Deutsch schon gar nicht - and he didn't 'say everything by saying nothing'! 'In a manner of speaking' haben sie nicht mal gespielt

PeterLu
26.10.2001, 11:07
Das Blaine Reininger-Solokonzert in der Hamburger 'Fabrik' Mitte der 80er hingegen war gut, der Künstler zeigte sich freundlich und gut gelaunt und sprach auch des öfteren deutsch.

Caliste
27.07.2002, 20:39
karottier

elinor
28.07.2002, 01:11
blaine reiningers deutsch bewundere ich seit anfang der achtziger jahre, als er mit tuxedomoon ( live from the deaf club, s.f.) eine cover version von "the 19th nervous breakdown" brachte - und das klingt so:

"ich wohne in ein kleines haus
ich wohne ganz allein
ich schlafe mit mein katzen
ich schau den fernseher an
ich hasse meine nachbaren
ich hasse arbeit auch
alles is dieselbe, dieselbe jeden tag
you better stop and look around - - -
here it comes ... now ... "

ist das nicht zauberhaft?

und jonathan hat mir doch tatsächlich nach jenem loft- konzert die hand gereicht, mit einem schüchternen "hi - I'm jonathan". das begab sich im cafe central - oder wie hieß das damals, gegenüber vom loft?

Ruebenkraut
30.07.2002, 23:55
hieß der laden nicht swing? cafe swing?