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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sullivan, Justin (my spiritual brother)



UweS
21.12.2000, 15:14
Heute kann ich sagen, dass ich immer zwei Promis begegnen wollte. Mit Nelson Mandela stünde ich gerne Seite an Seite am Urinalbecken, bescherte mir diese Zusammenkunft doch 90 ungestörte Sekunden, ein paar Worte unter vier Augen zu wechseln. Den anderen Promi traf ich vor ein paar Jahren - Justin Sullivan, Sänger der englischen Band New Model Army, deren Musik ich mit einiger Leidenschaft seit 15 Jahren oder so ob der Kraft und der lyrics liebe.
Mit dem Fahrrad fuhr ich spätnachmittags über den Münsteraner Domplatz nach Hause, als mir das immer so vertraute Gesicht eines Spaziergängers entgegenkam. Zehn Sekunden brauchte ich zu realisieren, wer das gewesen sein muss, und es brauchte einen weiteren Ruck, das Rad abzubremsen und umzudrehen. WAS MACHT DER DENN HIER?
Langsam überholte ich ihn, der in einer Unterhaltung verstrickt war, ich sah die typischen Clogs, und ich verstand Englisch. Er war es also, und er ging in den Dom, und ich hatte Gelegenheit, zu Sinnen zu kommen und zu überlegen, was ich jetzt tun würde. Ich war 28 Jahre alt, und nervös.
Zum Glück traf ich einen Freund, der mir einen Kaffee ausgab, und dazu motivierte, Justin Sullivan anzusprechen. Ein paar Minuten später überholte ich ihn also erneut mit meinem Rad, stellte es ab, trat auf ihn zu und fragte: 'Excuse me, are you Justin Sullivan?' Ich hatte bereits seine charakteristische Zahnlücke entdeckt und wußte, wie die Antwort lauten würde.
Wir hatten etwas small talk, ich kriegte mein Englisch durcheinander (fragte nach seiner signature (Unterschrift) statt nach einem autograph (Autogramm)). Es war spannend, aber ich war immer noch 28 Jahre alt und nervös. Später habe ich dann realisiert, wie gerne ich mit ihm und der ihn begleitenden Künstlerin Joolz ein Bier trinken gegangen wäre.
Bei einem der nächsten Konzerte kam ich mit einem Mitglied der Crew in's Gespräch und erfuhr, dass Sullivan sich darüber erstaunt habe, auf Münsters Straßen angequatscht zu werden. Ich ließ schöne Grüße ausrichten, und warte jetzt darauf, am Pissoir an Nelson Mandelas Seite zu treten.

1860 Clausen
06.02.2003, 22:54
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Walter Schmidtchen
06.02.2003, 23:58
"Es war spannend, aber ich war immer noch 28 Jahre alt und nervös"
Wäre ein anderer während des Treffens um 19 Jahre gealtert und ruhig geworden?

Ich nehme an, diese Geschichte war die allerunterste, und sie sollte auch mal oben schwimmen, dabei schwamm sie schonmal oben, und zwar am 21. Dezember 2000 um 14 Uhr 14, ich erinnere mich noch genau